So, ich bleibe nochmal in den Gefilden gediegener Geekigkeit und komme auf meine heutige Vormittagsbeschäftigung zurück: Uralte DOS-Spiele zocken!
Ok, das ist bei mir eigentlich nichts ungewöhnliches, habe ich doch immer noch meinen anno 99 weitgehend selbst zusammengeschraubten HighTower-PC betriebsbereit rumstehen (und bis vor nem guten Jahr noch regelmäßig dran gearbeitet). Auf diesem Rechner (AMD K6 III-Prozessor, 64 MB RAM, Win 98 SE -- also damals ziemlich TOP :-) liefen naturgemäß die meisten DOS-Spiele meiner (damals gerade erst beendeten) Jugend, aber auch die dann aktuellen, heutigen Klassiker. Aber ganz ehrlich, meine ganzen DOS-Spiele von Anfang der Neunziger sind immer noch meine Favoriten (und selbst die sind eigentlich schon ein Abstieg von den ein paar Jahre älteren Amiga-Spielen meines Bruders wie Test Drive und Barbarian... ähem, aus mir ist übrigens kein Amokläufer geworden und in meiner 12jährigen Führerscheinkarriere bin ich auch nur drei Mal geblitzt worden, hüstel).
Aber ich schweife ab. Letztes Jahr war dann doch mal ein neuer Rechner fällig. So ein HighTower transportiert sich so schlecht, und es ist auch nicht gerade ein Traum, Windows 98 einen USB-Stick oder DSL schmackhaft zu machen. Auf dem neuen Rechner war dann Windows 7 drauf (und irgendwann, ja, ich schwöre es, irgendwann wird da auch mal Linux drauf laufen! Sobald ich mal nichts elendig wichtiges auf dem Rechner habe...). Damit lief dann praktisch gar nichts mehr aus DOS-Zeiten. Adieu, Unnecessary Roughness 95. Adieu, Civilization. Adieu, F15 (strange, abgesehen von Vietnam sind die Szenario-Gebiete immer noch die Kriesenregionen: Libyen, Naher Osten, Iran). Adieu, Winter Games (bei Summer Games war mir schon früher der Zugangscode abhandegekommen...). Adieu, Siedler 1. Adieu, Whacky Wheels und all ihr vielen zusammengesammelten kleinen, aber feinen 5-bis-10-Minutenspiele zur Entspannung zwischendurch...
Gedankt sei jedoch den Geeks, die dasselbe Problem hatten (oder auch, weil sie auf Linux umgestiegen sind :-) und die DOS-Box entwickelt haben. Selbst in den Standardeinstellungen lief bisher jedes getestete Spiel (Überblick der (nicht-)laufenden Spiele). Ok, die FAQ mußte ich konsultieren, um zu raffen, daß ich in der DOS-Box Laufwerke selbst mounten muß und wie das beim CD-ROM-Laufwerk funktioniert, aber das war schon alles. Wer damals[tm] seine DOS-Spiele zum laufen bringen wollte (so ala "das Spiel braucht 639 kb freien Arbeitsspeicher -- ARGH!"), mußte mehr Zeit investieren... Wenn ich jetzt noch einen halbwegs komfortablen Weg finde, meinem neuen Laptop die Daten von 3,5"-Disketten zu verfüttern, kriege ich doch glatt wieder Lust, ein paar Perlen wieder auszubuddeln, die ich schon seit Jahre nicht mehr gespielt habe...
So, bevor ich jetzt endgültig ins Schwärmen komme, schmeiße ich meine Time Machine wieder an und schieße böse Kommunisten ab.
In ipsa item catholica ecclesia magnopere curandum est, ut id teneamus, quod ubique, quod semper, quod ab omnibus creditum est.
Freitag, 30. Dezember 2011
Crashkurs Metal Genre
Ich wollte ja immer noch weitermachen mit meiner "Metal-Serie", zunächst mal zur Musik. Das ist nach wie vor nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Zum Stichwort "Zwischendurch" paßt aber der folgende Crashkurs:
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Musik,
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Prog Metal,
Thrash Metal
Toolbar vollständig entfernen
(note to myself)
Die Idee der Toolbar an sich ist gut, die meisten Toolbars aber überflüssig. Insbesondere, wenn sich der User nicht erinnern kann, sie installiert zu haben, und sie durch "normale" Deinstallation nicht mehr vollständig vom System bekommt. Im konkreten Fall war es die "Inbox Toolbar", deren letzte Spuren ich schließlich nur durch eine Fernwartung entfernen konnte. Manche Toolbars können noch hartnäckiger sein, andere sind tatsächlich für den Anwender einfach zu entfernen. Hier kam noch das spezielle Problem hinzu, daß "Inbox" ein Allerweltsbegriff für Mail-, Scan- und Faxprogramme ist und die von Windows 7 mitgelieferten Spiele unter "InboxGames" laufen, man sich also auf der Suche nach letzten Spuren zu Tode suchen kann.
Bisher scheinen folgende 4 Schritte zu einer vollständigen Entfernung der Inbox Toolbar geführt zu haben:
Schritt 1 (für jeden möglich):
Unter "Systemsteuerung --> Programme" deinstallieren. Prüfen, ob das Add-on im Firefox mit erschlagen wurde, ggf. manuell entfernen.
Schritt 2 (noch immer unproblematisch):
Die Inbox-Toolbar trägt die Inbox-Website als Startseite im Firefox ein. In den "Einstellungen" von Firefox im "Allgemein"-Tab die Wunsch-Startseite eintragen oder einfach auf "Standard wiederherstellen" klicken.
Schritt 3 (für den fortgeschrittenen Anwender):
Wer gewohnt ist, seine Adresszeile als Suchmaschineneingabe zu betrachten, wird bei entsprechender Verwendung immer noch auf die Inbox-Site geleitet und bekommt deren Suchergebnis angezeigt. "about:config" in der Adresszeile des Firefox, Warnung "Hier endet möglicherweise die Gewährleistung" abnicken, auf "keyword.URL" filtern, Wert (Inbox-Such-Site) ändern (z.B. in "http://www.google.de/search?q="), fertig.
Schritt 4 ("Kids, don't try this at home"):
Inbox hat sich immer noch mit zwei Schlüsseln in der Registry verewigt. Zum einen ist noch das Deinstallationsprogramm eingetragen (was ein Perfektionismusmangel, aber kein Schaden ist), zum anderen gibt es noch einen Schlüssel, der vermutlich dasselbe wie Schritt 3 für den Firefox beschreiben im Internet Explorer verursacht. Aufgrund des Namens ("Inbox") muß man aber sehr vorsichtig beim entfernen der Schlüssel sein -- man kann auch ganz schnell seinen Scanner oder Faxmodem abgeschossen haben... Wer fragen muß, wie er die Registry editieren kann, sollte es schlicht und ergreifend bleiben lassen.
Die Idee der Toolbar an sich ist gut, die meisten Toolbars aber überflüssig. Insbesondere, wenn sich der User nicht erinnern kann, sie installiert zu haben, und sie durch "normale" Deinstallation nicht mehr vollständig vom System bekommt. Im konkreten Fall war es die "Inbox Toolbar", deren letzte Spuren ich schließlich nur durch eine Fernwartung entfernen konnte. Manche Toolbars können noch hartnäckiger sein, andere sind tatsächlich für den Anwender einfach zu entfernen. Hier kam noch das spezielle Problem hinzu, daß "Inbox" ein Allerweltsbegriff für Mail-, Scan- und Faxprogramme ist und die von Windows 7 mitgelieferten Spiele unter "InboxGames" laufen, man sich also auf der Suche nach letzten Spuren zu Tode suchen kann.
Bisher scheinen folgende 4 Schritte zu einer vollständigen Entfernung der Inbox Toolbar geführt zu haben:
Schritt 1 (für jeden möglich):
Unter "Systemsteuerung --> Programme" deinstallieren. Prüfen, ob das Add-on im Firefox mit erschlagen wurde, ggf. manuell entfernen.
Schritt 2 (noch immer unproblematisch):
Die Inbox-Toolbar trägt die Inbox-Website als Startseite im Firefox ein. In den "Einstellungen" von Firefox im "Allgemein"-Tab die Wunsch-Startseite eintragen oder einfach auf "Standard wiederherstellen" klicken.
Schritt 3 (für den fortgeschrittenen Anwender):
Wer gewohnt ist, seine Adresszeile als Suchmaschineneingabe zu betrachten, wird bei entsprechender Verwendung immer noch auf die Inbox-Site geleitet und bekommt deren Suchergebnis angezeigt. "about:config" in der Adresszeile des Firefox, Warnung "Hier endet möglicherweise die Gewährleistung" abnicken, auf "keyword.URL" filtern, Wert (Inbox-Such-Site) ändern (z.B. in "http://www.google.de/search?q="), fertig.
Schritt 4 ("Kids, don't try this at home"):
Inbox hat sich immer noch mit zwei Schlüsseln in der Registry verewigt. Zum einen ist noch das Deinstallationsprogramm eingetragen (was ein Perfektionismusmangel, aber kein Schaden ist), zum anderen gibt es noch einen Schlüssel, der vermutlich dasselbe wie Schritt 3 für den Firefox beschreiben im Internet Explorer verursacht. Aufgrund des Namens ("Inbox") muß man aber sehr vorsichtig beim entfernen der Schlüssel sein -- man kann auch ganz schnell seinen Scanner oder Faxmodem abgeschossen haben... Wer fragen muß, wie er die Registry editieren kann, sollte es schlicht und ergreifend bleiben lassen.
Weihnachtspredigten
Ich mache mal gleich da weiter, wo ich das letzte Mal aufgehört habe. Mein Wunsch ist nicht ganz in Erfüllung gegangen, aber alle Weihnachtspredigten waren im Grunde Variationen des Grundthemas der "Vorweihnachtspredigt", es ging immer um die Größe Gottes, die sich von unseren Vorstellungen von Größe unterscheidet und sich gerade in der Demut zeigt. Der Pfarrer in der Christmette hatte wohl eher die im Blick, die mit der Christmette wahrscheinlich ihren einzigen Gottesdienst im Jahr besucht haben. So ging die Predigt ein wenig an meiner Lebenswirklichkeit vorbei, aber ich bin ja nicht der Maßstab :-) Auf den Punkt ist er nach vielen Vorbereitungen trotzdem gekommen.
Die Predigten am 25. und 26. kreisten um "wahrer Mensch und wahrer Gott", was keinen Kompromiß darstelle, sondern zwei Wahrheiten, die nebeneinander stehen. In beiden Predigten war ich in Gedanken allerdings etwas abgeschweift, da ich gewisse Zweifel an der Quellenangabe "Konzil von Konstantinopel 381" hatte... Der eigentlich damit angesprochene Punkt, daß es sehr lange gedauert hat, bis die Menschen überhaupt einen Weg gefunden hatten, die Menschwerdung Gottes zu denken, wäre durch "Chalkedon 451" aber nur noch deutlicher gewesen. :-)
Die Predigten am 25. und 26. kreisten um "wahrer Mensch und wahrer Gott", was keinen Kompromiß darstelle, sondern zwei Wahrheiten, die nebeneinander stehen. In beiden Predigten war ich in Gedanken allerdings etwas abgeschweift, da ich gewisse Zweifel an der Quellenangabe "Konzil von Konstantinopel 381" hatte... Der eigentlich damit angesprochene Punkt, daß es sehr lange gedauert hat, bis die Menschen überhaupt einen Weg gefunden hatten, die Menschwerdung Gottes zu denken, wäre durch "Chalkedon 451" aber nur noch deutlicher gewesen. :-)
Freitag, 23. Dezember 2011
Vorweihnachtspredigt
Man merkt, daß der Vorweihnachtsstreß schon voll zugeschlagen hat. Als ich heute zwei Minuten vor Beginn der Messe in die Kirche kam, war ich der erste Gottesdienstteilnehmer ohne liturgischen Dienst (kurz nach Beginn der Messe kam immerhin noch ein weiterer). Das ist nicht nur eher unüblich für hiesige Verhältnisse, sondern auch sehr schade, da die Predigt (ja, Predigt an einem Werktag!) sehr hörenswert und sehr angemessen zwei Tage vor Weihnachten war:
Gott ist nicht so, wie wir ihn uns wünschen und vorstellen. Zacharias habe sich nicht vorstellen können, daß Gott tatsächlich das tut (tun kann), was Er ihm verkündigen ließ. Dabei hatte Gott noch viel Größeres vor, als was Er Zacharias bekannt gab. Was Zacharias gesagt hätte, wenn er die ganze Ungeheuerlichkeit der Menschwerdung mitgeteilt bekommen hätte? Womöglich noch mit dem Ziel der Erlösung -- durch das Kreuz? Da versagt das menschliche Denken. Und die gleiche Ungeheuerlichkeit passiert in der Eucharistie. Der Schöpfer aller Ding, der alles in der Hand hält und ständig erhält -- wir würden spurlos aufhören zu existieren, wenn er seine Hand zurückzöge! (kann mich nicht erinnern, jemals zuvor in irgendeiner Predigt was von creatio continua gehört zu haben, schon gar nicht als Selbstverständlichkeit mal so eben nebenbei in einem Nebensatz) --, Er kommt zu uns unter den unscheinbaren Gestalten von Brot und Wein. Das können wir uns nicht adäquat vorstellen -- und doch ist es so! Gott ist anders als wir Ihn uns vorstellen können, nämlich größer, und die wahre Gottesfurcht besteht darin, gerade auch dann, wenn Gott anders handelt, als wir uns das wünschen oder vorstellen (können), Ihm zu glauben, auf Ihn zu vertrauen.
Ich bin baff und wünsche mir dieselbe Tiefe, denselben Rundumschlag von der Predigt in der Christmette vor 400 statt vor vier Gläubigen :-)
Gott ist nicht so, wie wir ihn uns wünschen und vorstellen. Zacharias habe sich nicht vorstellen können, daß Gott tatsächlich das tut (tun kann), was Er ihm verkündigen ließ. Dabei hatte Gott noch viel Größeres vor, als was Er Zacharias bekannt gab. Was Zacharias gesagt hätte, wenn er die ganze Ungeheuerlichkeit der Menschwerdung mitgeteilt bekommen hätte? Womöglich noch mit dem Ziel der Erlösung -- durch das Kreuz? Da versagt das menschliche Denken. Und die gleiche Ungeheuerlichkeit passiert in der Eucharistie. Der Schöpfer aller Ding, der alles in der Hand hält und ständig erhält -- wir würden spurlos aufhören zu existieren, wenn er seine Hand zurückzöge! (kann mich nicht erinnern, jemals zuvor in irgendeiner Predigt was von creatio continua gehört zu haben, schon gar nicht als Selbstverständlichkeit mal so eben nebenbei in einem Nebensatz) --, Er kommt zu uns unter den unscheinbaren Gestalten von Brot und Wein. Das können wir uns nicht adäquat vorstellen -- und doch ist es so! Gott ist anders als wir Ihn uns vorstellen können, nämlich größer, und die wahre Gottesfurcht besteht darin, gerade auch dann, wenn Gott anders handelt, als wir uns das wünschen oder vorstellen (können), Ihm zu glauben, auf Ihn zu vertrauen.
Ich bin baff und wünsche mir dieselbe Tiefe, denselben Rundumschlag von der Predigt in der Christmette vor 400 statt vor vier Gläubigen :-)
Weihnachtsgabe
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß das Finanzamt jetzt sowohl rechtlich als auch rechnerisch fast vollständig auf meine Sicht der Dinge eingeschwenkt ist. Auf den Rest habe ich jetzt verzichtet (ging nur noch um ein paar hundert Euro mehr oder weniger Einkommen). Das hätten wir allerdings auch schon früher haben können. Nämlich auf der Grundlage meiner Steuererklärung. Daher und aufgrund der letzten Kontakte und Rechenfehler habe ich mich für "Inkompetenz" und "Versuch, diese gegenüber Vorgesetzten und Steuerpflichtigem zu vertuschen" entschieden.
Dienstag, 20. Dezember 2011
Fahrgast ärgere Dich nicht
Die Berliner haben ja ein großes Spielzeug. Das nennt sich S-Bahn. Die größte Freude kommt dabei auf, wenn sie mal wieder unvorhergesehen ausfällt. Gerne bei unerwartbar winterlichem Wetter ("das konnte doch keiner ahnen, hieß doch immer: 'globale Erwärmung'!!!") oder bei heimlichen Tschernobyl-Gedenk-Veranstaltungen ("wir probieren mal, ob die Notstromversorgung anläuft").
Da also der Berliner soviel Spaß mit seiner S-Bahn und Mitleid mit all den Nicht-Berlinern, die diese Quelle himmlischer Freuden nicht genießen können, hat, will er jetzt auch den Rest des Landes an dieser, seiner Freude teilhaben lassen. Wie im richtigen Leben ist auch im Spiel "Fahrgast ärgere Dich nicht" Improvisationsvermögen, Streßresistenz sowie die Fähigkeit zur Vertiefung menschlicher Beziehungen von nöten:
Quelle
Oder direkter Download:
Spielplan
Regeln
Störungskarten
Da also der Berliner soviel Spaß mit seiner S-Bahn und Mitleid mit all den Nicht-Berlinern, die diese Quelle himmlischer Freuden nicht genießen können, hat, will er jetzt auch den Rest des Landes an dieser, seiner Freude teilhaben lassen. Wie im richtigen Leben ist auch im Spiel "Fahrgast ärgere Dich nicht" Improvisationsvermögen, Streßresistenz sowie die Fähigkeit zur Vertiefung menschlicher Beziehungen von nöten:
Quelle
Oder direkter Download:
Spielplan
Regeln
Störungskarten
Sonntag, 18. Dezember 2011
Mittwoch, 14. Dezember 2011
Kreuz
Blind can see the sun,
cripples walk alone,
deaf can hear my words,
they believe,
Just believe,
Just believe in me
Look! The signs are near
to perform my task
to perform my way
to perform
the way I walked
The way of the crucifix
Meine Frau hat mich deshalb schon für bekloppt erklärt, also paßt es wohl wunderbar in die Blogözese. Seit dem ersten Advent verstärkt sich in mir das unbändige Gefühl, zu Advendsliedern zu headbangen. Angefangen hat es mit "Macht hoch die Tür", wo mir nur noch die Double Bass Drum fehlte. Bei genauerer Betrachtung und weil es sich bei immer mehr Liedern einstellte, ist mir aufgegangen, daß es an den Harmonien liegen muß. (Im Gegensatz zu Stanislaus werde ich nicht schon seit drei Wochen mit romantischen Dur-Liedern malträtiert, sondern durfte sogar die Melodie von "Oh Haupt voll Blut und Wunden" singen :-).
Und nicht nur an den Harmonien, auch an den Inhalten. Kreuz, Gericht, Wiederkunft, Warten auf das Heil, das sind auch Themen des Metals, wenn auch in meist mehr oder weniger säkularisierter Form. Heute paßte mal wieder alles wie die Faust aufs Auge. Als ob Johannes vom Kreuz allein nicht schon gereicht hätte! (Ich hatte mal überlegt, ob ich die Dunkle Nacht an den Beginn meines im engeren Sinne theologischen Teils meiner Diss stelle.) Ne, es kam auch noch das Evangelium, das Grundlage des Songs meiner "richtigen"[tm] Metal-Initiation war (s.o. und -- fast genau vor einem Jahr). Das war doch mal ein schönes Crossover!
Montag, 12. Dezember 2011
Poff
Einen Moment lang mußte ich dann doch nochmal das Original zur Prüfung konsultieren. Aber nein, sie sind so dicht dran, daß der Metal-Faktor tatsächlich schon von Verdi stammen muß. Zumal die Band sonst nicht annähernd so heavy scheint (zumindest wenn ich dem Zufallsgenerator von YouTube glauben darf, I wouldn't know, da ich seit der musikalischen Neutronenbombe Nightwish einen Riesenbogen um "Female-fronted/Symphonic Metal" gemacht habe).
Dienstag, 6. Dezember 2011
Vergiftete Nikolausgabe
Am Sonntag hatte ich fast noch das Finanzamt als erfreuliche Kleinigkeit genannt. Ein Glück, daß ich es nicht getan habe. Telefonisch war eine gute Lösung angekündigt, mit der ich hätte leben können. In der Theorie ist sie auch akzeptabel. In der Praxis haben Sie sich aber schon wieder verrechnet und zudem einen Posten Ausgaben kommentarlos ganz unter den Tisch fallen lassen. Inkompetenz oder Böswilligkeit?
Kindermund vom Tage
Kind: "Der Nikolaus kommt in jedes Haus. In unser Haus, in das Haus, in den Kindergarten, in die Schule, in den Dom."
Vater: "In den Dom?"
Kind: "Ja, in den Dom."
Vater: "Wohnt denn da jemand?"
Kind: "Na klar!"
Vater: "Wer denn?"
Kind mit entrüsteter Stimme (Marke "Wie blöd bist Du denn, das weiß doch jedes Baby!"): "Na, Gott natürlich!"
Vater: "In den Dom?"
Kind: "Ja, in den Dom."
Vater: "Wohnt denn da jemand?"
Kind: "Na klar!"
Vater: "Wer denn?"
Kind mit entrüsteter Stimme (Marke "Wie blöd bist Du denn, das weiß doch jedes Baby!"): "Na, Gott natürlich!"
Montag, 5. Dezember 2011
Sonntag, 4. Dezember 2011
Rück- und Vorschau
Nunja, bin ich zurück? War ich weg? Keine Ahnung. Zwischenzeitlich war ich tatsächlich weg, denn ich war nicht "drin". Aus dieser Geschichte wurde leider ein zweimonatiges Trauerspiel inkl. Notwendigkeit, auf UMTS auszuweichen... Irgendwie gibt es einfachere Methoden zu sagen: "Wir wollen Sie nicht als Kunden."
Aber das gibt mir eine gute Gelegenheit, mal wieder eine Bestandsaufnahme zu machen. Im Juni hatte ich etwas kryptisch-pathetisch geschrieben, ich sähe meine Zukunft auf den Straßen vor meiner Haustür. Das scheint sich jetzt zu bestätigen. Gerade wenn ich bedenke, wieviel Krampf in den letzten zwei Jahren war (und das praktisch überhaupt nicht durch lokale Verursacher), dann läuft im Augenblick alles wunderbar, geradezu himmlisch: Bisher ohne jeglichen Gegenwind, dafür mit voller Unterstützung durch die "Strukturen" werden zum Jahr des Glaubens drei "Bekloppte" einen Glaubenskurs durchführen (wenn bis dahin nicht schon Himmel und Erde vergangen sein werden). Das Gespräch mit dem Pfarrer lief im wesentlichen: Wir haben da was vor... -- Super! Wollten wir schon lange machen, haben bloß keinen gefunden, der's leisten will und kann. Boff. So macht Neuevangelisierung Spaß! Als ob das nicht schon klasse genug wäre, kommen da Leute auch noch plötzlich mit Ideen um die Ecke, die ich selbst vor fünf Jahren mangels passender Leute wieder verworfen habe. Und viele, viele Kleinigkeiten, die sich zu einem halbwegs harmonischen Gesamtbild sturkturieren.
Im Augenblick stehen also alle Vorsignale auf "Freie Fahrt erwarten" :-)
(Könnte nur bedeuten, daß ich deutlich weniger Zeit und Lust habe, online zu sein.)
Aber das gibt mir eine gute Gelegenheit, mal wieder eine Bestandsaufnahme zu machen. Im Juni hatte ich etwas kryptisch-pathetisch geschrieben, ich sähe meine Zukunft auf den Straßen vor meiner Haustür. Das scheint sich jetzt zu bestätigen. Gerade wenn ich bedenke, wieviel Krampf in den letzten zwei Jahren war (und das praktisch überhaupt nicht durch lokale Verursacher), dann läuft im Augenblick alles wunderbar, geradezu himmlisch: Bisher ohne jeglichen Gegenwind, dafür mit voller Unterstützung durch die "Strukturen" werden zum Jahr des Glaubens drei "Bekloppte" einen Glaubenskurs durchführen (wenn bis dahin nicht schon Himmel und Erde vergangen sein werden). Das Gespräch mit dem Pfarrer lief im wesentlichen: Wir haben da was vor... -- Super! Wollten wir schon lange machen, haben bloß keinen gefunden, der's leisten will und kann. Boff. So macht Neuevangelisierung Spaß! Als ob das nicht schon klasse genug wäre, kommen da Leute auch noch plötzlich mit Ideen um die Ecke, die ich selbst vor fünf Jahren mangels passender Leute wieder verworfen habe. Und viele, viele Kleinigkeiten, die sich zu einem halbwegs harmonischen Gesamtbild sturkturieren.
Im Augenblick stehen also alle Vorsignale auf "Freie Fahrt erwarten" :-)
(Könnte nur bedeuten, daß ich deutlich weniger Zeit und Lust habe, online zu sein.)
Samstag, 3. Dezember 2011
Heavy Metal Thunder
Sehr zu empfehlen (inklusive praktischer Beleg, warum lange Haare bei solcher Musik einfach essentiell sind :-)
Auch nett
Und: Nix Metal, aber völlig abgefahren (also doch irgendwie metal)
Dienstag, 8. November 2011
Dienstag, 11. Oktober 2011
Marionettenmeister
Mit dem Sledge Hammer-Post habe ich die (unbewußte) Quelle des letzten Metal-Serien-Post-Titels preisgeben. Da seht ihr mal, wie seriös und objektiv mein Bloggen ist. Schönen Gruß von Freud. :-)
Worum es mir aber im Ernst geht, ist die Kritik an der Diskussion über eine Musikkultur unter Ausblendung der Musik selbst. Mir ging es zunächst (und eigentlich auch abdriftenderweise) um eine rein negative Abwehr einiger (zum Teil nur scheinbar) auf die Musik bezogener Argumente gegen den Metal. Damit ist nicht mehr und nicht weniger gesagt, als daß die Kritik am Metal eben genau den Metal ausblendet.
Nicht mehr bedeutet dabei, daß es ja durchaus auch eine soziale Praxis gibt, also der Metal auch eine Subkultur ist, und daß man Kritik an den Inhalten der Songtexte nicht einfach zur Seite wischen kann. Nicht weniger aber bedeutet, daß mindestens eben jene soziale Praxis sich um die Musik herum bildet und nicht andersrum, daß die soziale Praxis also die Musik interpretiert (sowie die Musik die soziale Praxis) und nicht bloß eine beliebige Begleiterscheinung ist.
Wenn ultramontanus in der ComBox schreibt: "Das heißt, um seine Bedeutung zu erfassen, genügt es nicht, nur zu konstatieren, ah, hier und hier und da auch kommt ein Tritonus vor, sondern seine Stellung im Stück und die weitere Progression müssten schon mit betrachtet werden", dann hat er eigentlich genau den Punkt getroffen, um den es mir im positiven Sinne geht (auch wenn zitierter Abschnitt eine andere Zielrichtung hatte). Die Kritiker lehnen die Musik ab, weil sie laut ist (ohne zu erklären, warum Lautstärke, über den möglichen gesundheitlichen Schaden hinaus, schlecht ist), weil sie musikalisch anspruchslos wäre (ohne darzulegen, welchen musikalischen Anspruch sie dabei als notwendig voraussetzen), weil sie disharmonisch ist (ohne zu erklären, ob Disharmonie erst beim Tritonus anfängt oder bereits die Polyphonie vom Bösen war), kurz: weil sie ihnen nicht gefällt (was ja niemand verlangt, es reicht ja, wenn sie den Metallern gefällt).
Ok, eins muß ich allerdings zugeben: Ein ästhetisches Urteil ist immer auch ein moralisches, nämlich über die Werte, die hinter dem ästhetisch beurteilten Kunstwerk intuitiv angenommen werden. Und genau damit sind wir auch beim eigentlich Inhalt der Kritik, nämlich an den (angeblichen) Werten, die vom Metal vertreten werden, und den daraus resultierenden Handlungen. Der springende Punkt ist nur: Das intuitive Urteil wäre zu durchdenken und zu einem reflektierten Urteil zu machen. Dieses sollte dann auf Musik, Texten und sozialer Praxis zugleich beruhen.
Das Dumme ist nur, daß ein solcher Ansatz etwas komplizierter ist, als einfach nur bestätigende Indizien für die eigene Meinung zu suchen und aneinanderzureihen.1 Und möglicherweise würde man dabei festellen müssen, daß die ästhetisch-intuitive Ablehnung musikalisch nicht ganz so leicht zu begründen ist, denn, wenngleich das Niveau auch schwankt, ist es nicht so leicht, dem Metal einen künstlerischen Anspruch abzusprechen. Darauf will ich demnächst näher eingehen.
Für heute soll als praktische Einführung die "A-Seite" von "Master of Puppets" genügen (denn über Musik zu schreiben ist, wie zu Archtiektur zu tanzen), die vielfach für Metal in Beinahe-Perfektion gehalten wird. (Anmerkung: Metal ist eigentlich schlecht dazu geeignet, komprimiert zu werden [es kommt leicht zu "Klirrgeräuschen"], und die Lautstärke sollte eigentlich auch nicht übertrieben werden, weil es sonst leicht zu Übersteuerungen und infolgedessen ungewollten Verzerrungen kommt. Und die Leute, die den Baßregler bis zum Anschlag aufdrehen müssen, kotzen mich ja auch an. Oder anders gesagt, ich habe lange gesucht nach den Videos, aber die Soundqualität befriedigt mich [auch dank "dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar"] immer noch nicht. Kauft euch also das Album. Am besten gleich auf Vinyl :-P)
Track 1: Battery
Track 2: Master of Puppets
Track 3: The Thing That Should Not Be
Track 4: Welcome Home (Sanitarium)
Fußnote
1) Damit ihr versteht, warum mich diese Vorgehensweise so aufregt, ein durchaus repräsentatives Beispiel. Hans-Jürgen Ruppert zitiert in den EZW-Texten, Band 140: Satanismus, auf Seite 38 folgende "Einladung zu einem Konzert" (grau hinterlegt hervorgehoben): "Wenn ihr blutgeil seid, müßt ihr auf unser nächstes Slaughter in Hell-Konzert kommen. Wir zersägen Kreuze und blutige Köpfe, erschießen Mönche und Jesus Christus... etc. Bloodlust!"
1. Das Zitat dient dazu, die Verbindung zwischen Satanismus und Rockmusik zu belegen, die zumindest ein gefährliches Spiel mit dem Bösen darstelle. Könnte man ja erstmal so stehen lassen, denn diese Verbindung gibt es ja.
2. Rupperts Text ist von 1998.
3. Endnote 131 gibt preis: Das Zitat stammt aus dem Materialdienst der EZW 12/1986 (!) und ist dort dem "Metal Hammer" entnommen.
Wir fassen bis hierher nochmal zusammen: 1998 wird als Beleg für die gefährliche Verbindung von Rockmusik und Satanismus ein 12 Jahre altes Zitat gebracht und nach einer Sekundärquelle zitiert sowie im Fließtext keinerlei Hinweis auf das Alter des Zitats gegeben, sondern vielmehr der Eindruck von Aktualität erweckt. Sollte es, wenn diese Verbindung tatsächlich existiert (was ich ja keineswegs bestreite), nicht neuere Zitate geben, die man direkt aus der Quelle zitieren kann? (Ja, gibt es -- in Massen!)
4. Wenn der zuvor vielleicht noch gewogene (sonst würde er das ja gar nicht lesen) Metaller angesichts des Anfang der 90er ganz andere Dimensionen satani(sti)scher Praxis weit außerhalb von Konzertbühnen erreichenden norwegischen Black Metals nicht schon jetzt lachend in der Ecke liegt, dann tut er es spätestens, nachdem er die Encyclopedia Metallum nach "Slaughter in Hell" befragt hat und dabei über die überaus erfolgreiche und für die ganze Szene repäsentative, weil epochale Band "Antichrist" gestoßen ist, die so abgrundtief true ist, daß sie auch nach fast 30 Jahren nicht über den Demo-Status hinausgekommen ist. Man beachte übrigens auch (unter "Members"), daß die Band offenbar zwischen 1986 und 2003 nicht aktiv war.
Also mal ganz ehrlich: Was soll sowas?! Die EZW ist doch nicht irgendeine Klitsche wie die Westboro Baptist Church, sondern eine offizielle Einrichtung der EKD mit (zumindest latent) wissenschaftlichem Anspruch (die EZW-Texte sind im Gegensatz zu den freikirchlichen Traktätchen auch außerhalb einer Metal-Arbeit zitierbar). Aber das ist kein Einzelfall, schon auf Seite 22 findet sich -- wohl um eine Verbindung zwischen Aleister Crowley und der (Schüler-)Band "Absurd" sowie ihrem "Satansmord" in Sondershausen herzustellen (was mit den Fakten aus dem Fall wohl leichter gegangen wäre) -- die Aussage, Weida (wo sich Crowley in den 1920er Jahren mal kurz zu einem okkulten Kongreß aufgehalten hat und zum "Weltheiland" ausrufen ließ) liege "unweit von Sondershausen". Hier wäre ein handelsüblicher Straßenatlas hilfreich gewesen, aber urteilt selbst.
Worum es mir aber im Ernst geht, ist die Kritik an der Diskussion über eine Musikkultur unter Ausblendung der Musik selbst. Mir ging es zunächst (und eigentlich auch abdriftenderweise) um eine rein negative Abwehr einiger (zum Teil nur scheinbar) auf die Musik bezogener Argumente gegen den Metal. Damit ist nicht mehr und nicht weniger gesagt, als daß die Kritik am Metal eben genau den Metal ausblendet.
Nicht mehr bedeutet dabei, daß es ja durchaus auch eine soziale Praxis gibt, also der Metal auch eine Subkultur ist, und daß man Kritik an den Inhalten der Songtexte nicht einfach zur Seite wischen kann. Nicht weniger aber bedeutet, daß mindestens eben jene soziale Praxis sich um die Musik herum bildet und nicht andersrum, daß die soziale Praxis also die Musik interpretiert (sowie die Musik die soziale Praxis) und nicht bloß eine beliebige Begleiterscheinung ist.
Wenn ultramontanus in der ComBox schreibt: "Das heißt, um seine Bedeutung zu erfassen, genügt es nicht, nur zu konstatieren, ah, hier und hier und da auch kommt ein Tritonus vor, sondern seine Stellung im Stück und die weitere Progression müssten schon mit betrachtet werden", dann hat er eigentlich genau den Punkt getroffen, um den es mir im positiven Sinne geht (auch wenn zitierter Abschnitt eine andere Zielrichtung hatte). Die Kritiker lehnen die Musik ab, weil sie laut ist (ohne zu erklären, warum Lautstärke, über den möglichen gesundheitlichen Schaden hinaus, schlecht ist), weil sie musikalisch anspruchslos wäre (ohne darzulegen, welchen musikalischen Anspruch sie dabei als notwendig voraussetzen), weil sie disharmonisch ist (ohne zu erklären, ob Disharmonie erst beim Tritonus anfängt oder bereits die Polyphonie vom Bösen war), kurz: weil sie ihnen nicht gefällt (was ja niemand verlangt, es reicht ja, wenn sie den Metallern gefällt).
Ok, eins muß ich allerdings zugeben: Ein ästhetisches Urteil ist immer auch ein moralisches, nämlich über die Werte, die hinter dem ästhetisch beurteilten Kunstwerk intuitiv angenommen werden. Und genau damit sind wir auch beim eigentlich Inhalt der Kritik, nämlich an den (angeblichen) Werten, die vom Metal vertreten werden, und den daraus resultierenden Handlungen. Der springende Punkt ist nur: Das intuitive Urteil wäre zu durchdenken und zu einem reflektierten Urteil zu machen. Dieses sollte dann auf Musik, Texten und sozialer Praxis zugleich beruhen.
Das Dumme ist nur, daß ein solcher Ansatz etwas komplizierter ist, als einfach nur bestätigende Indizien für die eigene Meinung zu suchen und aneinanderzureihen.1 Und möglicherweise würde man dabei festellen müssen, daß die ästhetisch-intuitive Ablehnung musikalisch nicht ganz so leicht zu begründen ist, denn, wenngleich das Niveau auch schwankt, ist es nicht so leicht, dem Metal einen künstlerischen Anspruch abzusprechen. Darauf will ich demnächst näher eingehen.
Für heute soll als praktische Einführung die "A-Seite" von "Master of Puppets" genügen (denn über Musik zu schreiben ist, wie zu Archtiektur zu tanzen), die vielfach für Metal in Beinahe-Perfektion gehalten wird. (Anmerkung: Metal ist eigentlich schlecht dazu geeignet, komprimiert zu werden [es kommt leicht zu "Klirrgeräuschen"], und die Lautstärke sollte eigentlich auch nicht übertrieben werden, weil es sonst leicht zu Übersteuerungen und infolgedessen ungewollten Verzerrungen kommt. Und die Leute, die den Baßregler bis zum Anschlag aufdrehen müssen, kotzen mich ja auch an. Oder anders gesagt, ich habe lange gesucht nach den Videos, aber die Soundqualität befriedigt mich [auch dank "dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar"] immer noch nicht. Kauft euch also das Album. Am besten gleich auf Vinyl :-P)
Track 1: Battery
Track 2: Master of Puppets
Track 3: The Thing That Should Not Be
Track 4: Welcome Home (Sanitarium)
Fußnote
1) Damit ihr versteht, warum mich diese Vorgehensweise so aufregt, ein durchaus repräsentatives Beispiel. Hans-Jürgen Ruppert zitiert in den EZW-Texten, Band 140: Satanismus, auf Seite 38 folgende "Einladung zu einem Konzert" (grau hinterlegt hervorgehoben): "Wenn ihr blutgeil seid, müßt ihr auf unser nächstes Slaughter in Hell-Konzert kommen. Wir zersägen Kreuze und blutige Köpfe, erschießen Mönche und Jesus Christus... etc. Bloodlust!"
1. Das Zitat dient dazu, die Verbindung zwischen Satanismus und Rockmusik zu belegen, die zumindest ein gefährliches Spiel mit dem Bösen darstelle. Könnte man ja erstmal so stehen lassen, denn diese Verbindung gibt es ja.
2. Rupperts Text ist von 1998.
3. Endnote 131 gibt preis: Das Zitat stammt aus dem Materialdienst der EZW 12/1986 (!) und ist dort dem "Metal Hammer" entnommen.
Wir fassen bis hierher nochmal zusammen: 1998 wird als Beleg für die gefährliche Verbindung von Rockmusik und Satanismus ein 12 Jahre altes Zitat gebracht und nach einer Sekundärquelle zitiert sowie im Fließtext keinerlei Hinweis auf das Alter des Zitats gegeben, sondern vielmehr der Eindruck von Aktualität erweckt. Sollte es, wenn diese Verbindung tatsächlich existiert (was ich ja keineswegs bestreite), nicht neuere Zitate geben, die man direkt aus der Quelle zitieren kann? (Ja, gibt es -- in Massen!)
4. Wenn der zuvor vielleicht noch gewogene (sonst würde er das ja gar nicht lesen) Metaller angesichts des Anfang der 90er ganz andere Dimensionen satani(sti)scher Praxis weit außerhalb von Konzertbühnen erreichenden norwegischen Black Metals nicht schon jetzt lachend in der Ecke liegt, dann tut er es spätestens, nachdem er die Encyclopedia Metallum nach "Slaughter in Hell" befragt hat und dabei über die überaus erfolgreiche und für die ganze Szene repäsentative, weil epochale Band "Antichrist" gestoßen ist, die so abgrundtief true ist, daß sie auch nach fast 30 Jahren nicht über den Demo-Status hinausgekommen ist. Man beachte übrigens auch (unter "Members"), daß die Band offenbar zwischen 1986 und 2003 nicht aktiv war.
Also mal ganz ehrlich: Was soll sowas?! Die EZW ist doch nicht irgendeine Klitsche wie die Westboro Baptist Church, sondern eine offizielle Einrichtung der EKD mit (zumindest latent) wissenschaftlichem Anspruch (die EZW-Texte sind im Gegensatz zu den freikirchlichen Traktätchen auch außerhalb einer Metal-Arbeit zitierbar). Aber das ist kein Einzelfall, schon auf Seite 22 findet sich -- wohl um eine Verbindung zwischen Aleister Crowley und der (Schüler-)Band "Absurd" sowie ihrem "Satansmord" in Sondershausen herzustellen (was mit den Fakten aus dem Fall wohl leichter gegangen wäre) -- die Aussage, Weida (wo sich Crowley in den 1920er Jahren mal kurz zu einem okkulten Kongreß aufgehalten hat und zum "Weltheiland" ausrufen ließ) liege "unweit von Sondershausen". Hier wäre ein handelsüblicher Straßenatlas hilfreich gewesen, aber urteilt selbst.
Montag, 10. Oktober 2011
Zombie-Blogs
Was ist eigentlich los in den Blogspot-Karteileichen den Blogoezese? Ständig kriege ich in letzter Zeit neue "Test"-Posts aus ehemals aktiven Blogs, nur daß die deutsch- oder lateinischsprachig benamsten Blogs plötzlich englischsprachige Blogger zu haben behaupten. Werden da tote Blogs gekapert? Wurden die Blogs, spontan fallen mir Gespräche am Jakobsbrunnen, Lux aeternitatis und Zwischen den Kirchen ein, aufgegeben und komplett gelöscht, so daß die Namen wieder frei waren? Ich frage nur, weil ich ansonsten Blogs kenne, die schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr aktiv sind (etwa Commonitorium, grummelbrummel) und noch völlig intakt sind...
Und zugleich sind meine Zugriffszahlen vorgeblich ins Unermeßliche gestiegen. Sagt zumindest die Blogger-Statistik, Google Analytics hat davon allerdings nichts mitbekommen, und die Zugriffe kommen auch von lauter Kurzlink-Adressen -- die, wenn man ihnen folgt, meist auf andere Blogspot-Blogs verweisen. Also sowas wie Spamming, nur anders. Versucht da jemand durch Ausnutzen einer Lücke in der Blogger-Statistik kurzfristig leichtes Geld zu verdienen (mir wird jetzt auch schon vorgeschlagen, ich sollte ob der Popularität meines Blogs mal dran denken, Geld von Blogger/Ad Sense zu bekommen)?
Aber wieso können zwei Statistik-Tools derselben Firma nicht auf die gleiche Weise Scheinzugriffe eliminieren?
Und zugleich sind meine Zugriffszahlen vorgeblich ins Unermeßliche gestiegen. Sagt zumindest die Blogger-Statistik, Google Analytics hat davon allerdings nichts mitbekommen, und die Zugriffe kommen auch von lauter Kurzlink-Adressen -- die, wenn man ihnen folgt, meist auf andere Blogspot-Blogs verweisen. Also sowas wie Spamming, nur anders. Versucht da jemand durch Ausnutzen einer Lücke in der Blogger-Statistik kurzfristig leichtes Geld zu verdienen (mir wird jetzt auch schon vorgeschlagen, ich sollte ob der Popularität meines Blogs mal dran denken, Geld von Blogger/Ad Sense zu bekommen)?
Aber wieso können zwei Statistik-Tools derselben Firma nicht auf die gleiche Weise Scheinzugriffe eliminieren?
Sledge, Rattle 'n' Roll
Hey, cool! Auf der Suche nach dem korrekten Wortlaut dieses Zitats habe ich tatsächlich meine absolute Lieblingsfolge von Sledge Hammer bei YouTube gefunden. Just sit back and enjoy:
"Rock! I’m gonna get to the bottom of this, Doreau, and you know why? ’Cause this whole rock scene makes me puke. You know what’s responsible for the moral degeneration of our american youth? Rock! Crime in the streets? Rock! You look under any rock, you know what you find? Rock! I must go find this Vicuna character. Maybe I can catch him with some incriminating evidence and blow him away. That will clear the court calender."
"That satanic noise you pawn off as music feeds on the minds of our young people, causing ’em to grow their hair long and smoke funny cigarettes and then cut school and stay home all day watching that..., that... NBC!" – "MTV!" – "Don’t confuse me!"
"Now listen up, you dirty, filthy, foul-mouth scum!" – "Hey, 've you thought about writing lyrics?" – "Yeah, how's this? I'm tired of your degenerate fun, so you better tell me what you've done, or I'll blow you away with my gun." – "Yeah, that's pretty good, allright."
"This is terrible. It appears that their plane has crashed. – Gory details at 11."
"You have any idea what happened to the plane?" – "Yeah,... the plane... crashed, that's essentially, that's the long and the short of it."
Sonntag, 9. Oktober 2011
Samstag, 8. Oktober 2011
Freitag, 7. Oktober 2011
Satanischer Krach
"Satanischer Krach" -- ist das ein Urteil über die Musik oder die Texte? Ich mach's mal kurz: In fast allen Publikationen werden solche und ähnliche Urteile allein über die Texte sowie mitunter die Biographie der Musiker begründet. Das ärgert mich, weil es nicht nur völlig unangemessen ist, eine Musikkultur allein über ihre Texte zu beurteilen, die in vielen Fällen nicht einmal zu verstehen sind, sondern es auch in den innermetallischen Diskursen zunächst einmal um die Musik geht. Die Texte sind zwar nicht völlig unwichtig und beliebig, aber doch sekundär; sie müssen zur Musik passen.
Es gibt nur ein paar wenige Autoren, die sich in ihrer Kritik auf eine ekstatische und enthemmende Wirkung der Musik auf die Hörer berufen, aber nur einen einzigen Autor, der argumentiert und begründet, warum die Musik so wirkt und was das Problematische daran ist. Und das ist kein geringerer als -- Joseph Ratzinger. Er macht aber ausdrücklich eine Voraussetzung, die nicht aus der Musik selbst stammt: den Willen der Zuhörer zur Ekstase und das dadurch angestrebte Ziel einer Identitätsauflösung. D.h. die Musik wirkt nicht automatisch ekstatisch, sondern weil die Hörer sie zum Zweck der Ekstatisierung hören. Konsequenterweise beschränkt sich Joseph Ratzinger auch nicht auf den "satanischen Krach", der bei ihm allenfalls am Rande eine Rolle spielt, sondern verwirft (indirekt) jede Unterscheidung zwischen "bösem Metal" und "gutem Rock & Pop". Der Vorwurf, im moralischen Sinne schlechte Musik zu sein, trifft bei ihm die Rock- und Popmusik als ganze (wobei man korrekterweise natürlich einschränken muß: es geht, wie in allen moralischen Fragen, nicht um ein moralisches Urteil über die Musik an sich, sondern um den Umgang von zum moralischen Urteil befähigten Subjekten mit ihr). Dabei ebnet er auch nicht die musikalischen Unterschiede ein; die Wirkung von Rock und Pop unterscheide sich durchaus im Detail, aber das angestrebte Ziel bleibe dasselbe.
Diese Kritik war die einzige, die mir ernsthaft (und über Monate hinweg) zu knabbern gegeben hat. Denn die Argumentation ist nicht nur aus sich selbst heraus schlüssig, sondern wird -- man höre und staune -- zumindest in Bezug auf die Popmusik von Metallern nicht gerade rundheraus abgelehnt. Die Sprache ist eine andere, der Kritikpunkt -- Musik nicht für das Volk, sondern für die [dumpfe] Masse, Auflösen von Individualität durch Vermassung -- ist derselbe. Wissenschaftlich etwas schwierig wird die Sache aber dadurch, daß Jospeh Ratzinger an keiner der drei Stellen, an denen ich die angerissene Argumentation gefunden habe, sie durch Verweise, Zitate oder andere Belegstellen untermauert, und die Kernargumentation nirgendwo länger als anderthalb bis zwei Seiten ausmacht, aber durchaus eine gewisse Komplexität aufweist.
Um ein große Frage in möglichst blogkonformer Länge zu halten: Ich vermute hier einen Bezug auf Elias Canettis "Masse und Macht", was die Sache wiederum nicht einfacher macht, da Bettina Roccor und Deena Weinstein in ihren Monographien über Metal Elias Canetti weitgehend zustimmend auf den Metal anwenden. Ich könnte jetzt viel über die kleinen, aber folgenreichen Verschiebungen zwischen Canettis und Ratzingers Argumentation schreiben (was ich in meiner Diss auch tue), das würde allerdings nichts daran ändern, daß die Kritik durch diese Verschiebungen zwar ein wenig die Berechtigung, sich auf Elias Canetti zu berufen, verliert, Ratzinger aber sich nicht nur nicht auf Canetti beruft, sondern gerade durch seine Verschiebungen die Kritik erst theologisch wirklich schlüssig wird.
Letzlich muß die Frage hier (zunächst?) offenbleiben. Wesentlich bleibt es Kritik am Willen zur Ekstase. Um aber herauszufinden, ob dieser in einer bestimmen Musikkultur (mehrheitlich) vorliegt, dafür geben weder Canetti noch Ratzinger ein Instrumentarium an die Hand. Dagegen sprechen beim Metal der hohe Stellenwert der Individualität sowie "metallische" Argumentationen gegenüber der Popmusik, die der Ratzingers sehr nahe kommen. Doch es gibt auch Äußerungen, die Ratzingers Kritik bis ins Detail zu bestätigen scheinen (wobei ich eingestehen muß, daß mich deren Existenz durchaus überrascht hat). Es wäre zwar merkwürdig, aber nicht undenkbar, würde der Metal auf Konzerten ausgerechnet die Individualität aufzulösen trachten, die er ansonsten als Wert vertritt. Möglicherweise bemerken aber die starken Individualisten im Metal einfach nur nicht, wie unindividualistisch sie eigentlich sind, weil sie sich nur andere Regeln vorgeben lassen als der Durchschnittsmensch.
Jetzt bin ich von meiner eigentlichen Absicht, von der Musik selbst zu schreiben, ein paar Kapitel abgekommen und werde das auf den nächsten Post verschieben müssen. Bevor mir aber jemand vorwirft, Moment!, da gibt's doch noch ganz gefährliche Dinge wie Rückwärtsbotschaften oder die satanischen Tritonus, werde ich auch dazu noch kurz etwas anfügen. Beides kommt in meiner Diss nur als Exkurs zur Sprache, was damit zu tun hat, daß sich zwar die Vorurteile gut in der entsprechenden Traktätchenszene halten, sie aber in keiner Weise auch nur ansatzweise wissenschaftlich anschlußfähig sind:
Es gibt nur ein paar wenige Autoren, die sich in ihrer Kritik auf eine ekstatische und enthemmende Wirkung der Musik auf die Hörer berufen, aber nur einen einzigen Autor, der argumentiert und begründet, warum die Musik so wirkt und was das Problematische daran ist. Und das ist kein geringerer als -- Joseph Ratzinger. Er macht aber ausdrücklich eine Voraussetzung, die nicht aus der Musik selbst stammt: den Willen der Zuhörer zur Ekstase und das dadurch angestrebte Ziel einer Identitätsauflösung. D.h. die Musik wirkt nicht automatisch ekstatisch, sondern weil die Hörer sie zum Zweck der Ekstatisierung hören. Konsequenterweise beschränkt sich Joseph Ratzinger auch nicht auf den "satanischen Krach", der bei ihm allenfalls am Rande eine Rolle spielt, sondern verwirft (indirekt) jede Unterscheidung zwischen "bösem Metal" und "gutem Rock & Pop". Der Vorwurf, im moralischen Sinne schlechte Musik zu sein, trifft bei ihm die Rock- und Popmusik als ganze (wobei man korrekterweise natürlich einschränken muß: es geht, wie in allen moralischen Fragen, nicht um ein moralisches Urteil über die Musik an sich, sondern um den Umgang von zum moralischen Urteil befähigten Subjekten mit ihr). Dabei ebnet er auch nicht die musikalischen Unterschiede ein; die Wirkung von Rock und Pop unterscheide sich durchaus im Detail, aber das angestrebte Ziel bleibe dasselbe.
Diese Kritik war die einzige, die mir ernsthaft (und über Monate hinweg) zu knabbern gegeben hat. Denn die Argumentation ist nicht nur aus sich selbst heraus schlüssig, sondern wird -- man höre und staune -- zumindest in Bezug auf die Popmusik von Metallern nicht gerade rundheraus abgelehnt. Die Sprache ist eine andere, der Kritikpunkt -- Musik nicht für das Volk, sondern für die [dumpfe] Masse, Auflösen von Individualität durch Vermassung -- ist derselbe. Wissenschaftlich etwas schwierig wird die Sache aber dadurch, daß Jospeh Ratzinger an keiner der drei Stellen, an denen ich die angerissene Argumentation gefunden habe, sie durch Verweise, Zitate oder andere Belegstellen untermauert, und die Kernargumentation nirgendwo länger als anderthalb bis zwei Seiten ausmacht, aber durchaus eine gewisse Komplexität aufweist.
Um ein große Frage in möglichst blogkonformer Länge zu halten: Ich vermute hier einen Bezug auf Elias Canettis "Masse und Macht", was die Sache wiederum nicht einfacher macht, da Bettina Roccor und Deena Weinstein in ihren Monographien über Metal Elias Canetti weitgehend zustimmend auf den Metal anwenden. Ich könnte jetzt viel über die kleinen, aber folgenreichen Verschiebungen zwischen Canettis und Ratzingers Argumentation schreiben (was ich in meiner Diss auch tue), das würde allerdings nichts daran ändern, daß die Kritik durch diese Verschiebungen zwar ein wenig die Berechtigung, sich auf Elias Canetti zu berufen, verliert, Ratzinger aber sich nicht nur nicht auf Canetti beruft, sondern gerade durch seine Verschiebungen die Kritik erst theologisch wirklich schlüssig wird.
Letzlich muß die Frage hier (zunächst?) offenbleiben. Wesentlich bleibt es Kritik am Willen zur Ekstase. Um aber herauszufinden, ob dieser in einer bestimmen Musikkultur (mehrheitlich) vorliegt, dafür geben weder Canetti noch Ratzinger ein Instrumentarium an die Hand. Dagegen sprechen beim Metal der hohe Stellenwert der Individualität sowie "metallische" Argumentationen gegenüber der Popmusik, die der Ratzingers sehr nahe kommen. Doch es gibt auch Äußerungen, die Ratzingers Kritik bis ins Detail zu bestätigen scheinen (wobei ich eingestehen muß, daß mich deren Existenz durchaus überrascht hat). Es wäre zwar merkwürdig, aber nicht undenkbar, würde der Metal auf Konzerten ausgerechnet die Individualität aufzulösen trachten, die er ansonsten als Wert vertritt. Möglicherweise bemerken aber die starken Individualisten im Metal einfach nur nicht, wie unindividualistisch sie eigentlich sind, weil sie sich nur andere Regeln vorgeben lassen als der Durchschnittsmensch.
Jetzt bin ich von meiner eigentlichen Absicht, von der Musik selbst zu schreiben, ein paar Kapitel abgekommen und werde das auf den nächsten Post verschieben müssen. Bevor mir aber jemand vorwirft, Moment!, da gibt's doch noch ganz gefährliche Dinge wie Rückwärtsbotschaften oder die satanischen Tritonus, werde ich auch dazu noch kurz etwas anfügen. Beides kommt in meiner Diss nur als Exkurs zur Sprache, was damit zu tun hat, daß sich zwar die Vorurteile gut in der entsprechenden Traktätchenszene halten, sie aber in keiner Weise auch nur ansatzweise wissenschaftlich anschlußfähig sind:
- Die Theorie hinter den "satanischen Rückwärtsbotschaften", die leider meist hinter der Frage zurückstehen muß, ob es solche Botschaften überhaupt gibt (ja, es gibt sie), weist einen ganz eklatanten Mangel (neben vielen kleineren) auf. Sie setzt nämlich ein weder psychologisch noch neurologisch anschlußfähiges Bild des Gehirns und seiner Wirkweise auf, nämlich als eine Art Computer. Dieser sei in der Lage, unbewußt gehörte Rückwärtsbotschaften umzukehren und ihre Inhalte unter Umgehung des Bewußtseins verhaltensbestimmend werden zu lassen. Das ist, soweit die Theorie überhaupt empirisch überprüfbar ist, sogar widerlegt. Seit mittlerweile 26 Jahren.
- Dem Verständnis des Tritonus als "satanisches Intervall", das womöglich sogar ungewollt den Teufel beschwören und den Beschwörenden in seine Gewalt bringen könne, liegt schlicht ein historisches Mißverständnis zugrunde. Diese Vorstellung ist erst seit dem 18. Jahrhundert nachgewiesen (und zunächst auf Italien beschränkt), während die Meidung der übermäßigen Quarte bis ins frühe Mittelalter zurückgeht (belegt ab dem 9. Jh., was übrigens nicht heißt, daß der Tritonus nicht vorgekommen wäre). Die übemäßige Quarte, ein Intervall von drei Ganztönen (Tri-tonus) war schlicht ungewöhnlich, unüblich, entsprechend schwer zu singen und brachte einiges an Hilfsmitteln beim Gesang (siehe Hexachordsystem) durcheinander. Vermutlich von hier aus entwickelte sich die Bezeichnung diabolus in musica -- Durcheinanderwerfer in der Musik. In Unkenntnis des Ursprungs brauchte im 18. Jahrhundert der "diabolus in musica" aber eine neue Erklärung...
Anzumerken wäre noch, daß der Tritonus heutzutage (und schon im genannten 18. Jh.) alles andere als ungewöhnlich ist (war), ist er doch gleich doppelter Bestandteil jedes Dominantseptakkords. Vor allem aufgrund seiner "teuflischen" Bezeichnung und der ihm innewohnenden Spannung wurde er ab dem Barock als musikalisches Symbol für besondere Gefahren verwendet. Erst ab dieser Zeit kam überhaupt die Vorstellung auf, der Teufel hätte mit diesem Intervall mehr zu tun als nur seinen Namen dafür herzugeben. Ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert hatte er diese Funktion im hochkulturellen Musikbetrieb jenseits seiner historischen Bedeutung längst verloren. Nicht einmal in die populäre Musik wurde er erst von Black Sabbath, die als zweites Intervall im ersten Song auf dem ersten Album und damit quasi in der Geburtsstunde des Metals gleich einen Tritonus verwendeten, eingeführt, das war bereits im Jazz erfolgt. Black Sabbath verwendeten ihn im Gegensatz zum Jazz jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach genau in der klassischen Bedeutung als Symbol für besondere Gefahr, wie sie sich im Liedtext beschrieben findet:
Donnerstag, 6. Oktober 2011
Mittwoch, 5. Oktober 2011
Dienstag, 4. Oktober 2011
Bilder, Bilder, Bilder
Dank Klemens habe ich gerade anderthalb Stunden auf Photovat.com zugebracht. Tonnenweise Photos vom Papstbesuch, etwa alleine von der Messe auf dem Domplatz knapp 900 und auch von Gelegenheiten, die man nicht live im Fernsehen mitverfolgen konnte. Wäre nicht überall gleich dreimal der Copyright-Hinweis drübergepinselt, ich hätte längst ein neues Hintergrundbild: Papst vor meiner Pfarrkirche :-)
(Wobei mir diese Photostrecken beim Kommunionempfang ja ein wenig wie ein Hardcore-Porno vorkommen...)
(Wobei mir diese Photostrecken beim Kommunionempfang ja ein wenig wie ein Hardcore-Porno vorkommen...)
Metaltheologie
Da ich mich ja nicht mehr aufregen will, muß ich mir andere Themen zum Bloggen suchen. Zugleich fehlt mir aber (noch?) die Zeit, das ursprünglich hinter der Namenswahl des Blogs stehende Anliegen wieder auszugraben. Daher ziehe ich mich erstmal auf bereits Durchdachtes zurück, das ich mehr oder weniger aus dem Ärmel schütteln kann. In der nächsten Zeit wird es, soweit ich dazu komme, also eine kleine Serie über meine Metal-Leidenschaft geben.
Den Auftakt macht, zwangsläufig, mein persönlicher Zugang, denn das ist die Brille, durch die all das Folgende (vor allem auch kritisch!) zu lesen sein wird. Natürlich gibt es Abstoßendes, Blasphemisches, Satanistisches im Metal, das auch zuerst ins Auge springt. Aber wer beim ersten Blick stehen bleibt, sich nicht darüber hinausgehend mit der Musik und der sie deutenden sozialen Praxis auseinandersetzt und auf dieser Grundlage den Metal als bestenfalls belanglos, vielleicht sogar gefährlich abtut, bleibt auf der bewußt provozierenden und irritierenden Oberfläche stehen und wird dem Metal nicht gerecht. Ist natürlich jedermans gutes Recht, auch wenn man das als selbstverschuldete Unmündigkeit kritisieren könnte und eventuell daraus resultierende Äußerungen über den Metal aller Wahrscheinlichkeit nur die Vorurteile unter Metallern bestätigen, Christen seien oberflächlich und dumm, weil sie autoritätshörig anderen für sich das Denken überlassen. (Allerdings vertrete ich die Auffassung, daß der Metal solche Leute braucht, um "gefährlich" zu wirken. Das Schlimmste wäre, wenn ihn alle gut und toll fänden, denn dann wäre er tatsächlich belanglos, aber das nur am Rande.)
Wie auch immer, ich bin nicht neutral gegenüber dem Metal eingestellt, ganz im Gegenteil, denn er hat nicht nur wesentliche Bedeutung für meinen Lebens-, sondern auch und vor allem für meinen Glaubensweg erlangt. Ein Bekannter äußerte letztens, in unserem Alter gäbe es doch keine Gläubigen, die keine grundstürzende Bekehrung hinter sich hätten, oder kennte ich denn einen, der durch die normale Pastoral gläubig geworden sei? Nunja, im ersten Moment mußte ich widersprechen, da ich selbst eigentlich kein besonderes Bekehrungserlebnis zum Glauben hatte, es war ein langer Prozeß, der zumindest nach außen hin doch recht geradlinig wirken dürfte; jedenfalls blieb er ohne einen echten Bruch.
Bei genauerer Betrachtung war aber mein Erstkontakt mit dem Metal eine Art Bekehrung. Vorher habe ich alle Vorurteile über den Metal, die man sich nur vorstellen kann, geteilt. Satanistischer Krach ohne jeden musikalischen Anspruch. Tja, die schärfsten Kritiker der Elche waren eben früher selber welche. Dummerweise spukten (vor allem Schlagzeug-) Riffs in meinem Kopf umher, die ich noch nirgendwo in der (Mainstream-) Musik wiedergefunden hatte. Insofern war ich also auf der Suche. Ich kann mich noch erinnern, wie während einer Messe, in der ich ministrierte, ausgerechnet während der Wandlung plötzlich ein solches Riff mein Hirn durchzuckte. Was ich damals mit schlechtem Gewissen als Unaufmerksamkeit deutete, erscheint mir heute eher als göttliche Eingebung in Vorbereitung späterer Ereignisse.
Jedenfalls stieß ich dann (noch dazu ausgerechnet im schulischen Musikunterricht :-) völlig unvorbereitet auf Metal ohne zu wissen, daß es sich um selbigen handelte, namentlich auf "Enter Sandman" von Metallica. Und war völlig weggeblasen. Damals kannte ich zwar den Begriff noch nicht, aber das war ein Kairos. Das war die Musik, die mir schon immer im Kopf rumspukte, ohne daß ich sie jemals (bewußt) gehört hätte (keine Ahnung, ob da meine älteren Geschwister unbewußte Grundlagen gelegt haben; ist nicht auszuschließen, und es kam mir noch Jahre später so vor, als ob ich manche Musik nicht zum ersten Mal hörte, obwohl ich sie mir gerade erst gekauft hatte). Die Schöhnheit und Erhabenheit dieser Musik war so endg**l, daß das Verlangen nach ihr stärker war als die Vorbehalte. Selbige zerstreuten sich auch zunehmend, denn wer bei Metallica oder Blind Guardian (die ich als zweites ins Herz schloß) antichristliche oder blasphemische Texte findet, sage mir bitte Bescheid. (Ok, und dann unterhalten wir uns über James Hetfields Hintergrund, nämlich daß seine Eltern Christian Scientists waren, die durch ihre Ablehnung medizinischer Behandlung qualvolle Tode starben und entsprechende Eindrücke bei Hetfield hinterließen, deren Verarbeitung Songtexte wie "The God that Failed" hervorbrachten. Und ja, Blind Guardian hießen mal Lucifer's Heritage, aber das war's auch schon. Keinerlei Einfluß auf das weitere Wirken, und -- kleiner Vorgriff -- einen solchen Bandnamen kann man ja auch so oder so verstehen... Jedenfalls sind sich Metaller der conditio humana in der Regel sehr bewußt.)
Aber ich schweife ab. Ohne dieses "Bekehrungserlebnis" stünde ich heute nicht dort, wo ich stehe. Was ich nun definitiv vom Metal gelernt habe, ist für die eigenen Ansichten auch einzustehen, selbst wenn sie noch so unpopulär sind. Ich habe zwar nie die Anliegen des Kirchenvolksbegehrens geteilt, war aber von entsprechender Denke zumindest so weit infiziert, als ich lieber die Klappe gehalten oder gar mit den Wölfen geheult habe, als anzuecken. Zudem ging mein immer tieferer Einstieg in den Metal mit einem ziemlichen Wachstum im Glauben einher (und das nicht nur wegen des parallelen Theologiestudiums). Metal und Glaube warfen Fragen auf, die eine Lösung brauchten, sich gegenseitig verstärken und so zu einem tieferen Eindringen in beides führten. Auch weiß ich nicht, wie ich den Kontakt mit Hardcore-Freikirchlern verkraftet hätte, die ganz offen den Papst für den Antichristen hielten, Katholiken für Teufelsanbeter usw. Dort für eine klare Position einzustehen, war jedenfalls von Vorteil.
Schließlich kamen noch eine erkleckliche Anzahl Priesteramtskandidaten hinzu, die ebenfalls Metal hörten. Und das waren nicht gerade die liberalsten. Einer davon ist inzwischen Kartäuser. Lange Rede, kurzer Sinn: Bei all den bleibenden Schwierigkeiten mit gewissen Erscheinungsformen, insbesondere in den extremeren Subgenres, verdichtete sich in mir der Eindruck, daß es ein verbindendes Band zwischen Metal und Christentum gibt, und zwar gerade mit dem eher konservativen, aus dem die größten Kritiker des Metals stammen.
Dieser Frage nachzugehen ergab sich dann die Möglichkeit nach meinem Diplom in Form einer Doktorarbeit (die, so Gott will, nächstes Jahr auch endlich gedruckt vorliegt). Die weiteren Beiträge werden im wesentlichen auf selbiger beruhen und infolgedessen auch etwas objektiver daherkommen. Ein kleiner Vorgriff (weil ich mich erstmal der Musik widmen will und nicht weiß, wie weit ich komme): Die Verbindung liegt in der Frage nach dem Bösen, genauer in der Frage nach dem praktischen Umgang mit Erfahrungen des Bösen, sowohl aus Täter als auch aus Opfersicht. Und die Antwort(tendenz) des Metals geht nicht gerade in Richtung "wir müssen uns nur einfach alle lieb haben, und Gott leidet ja mit uns"...
Den Auftakt macht, zwangsläufig, mein persönlicher Zugang, denn das ist die Brille, durch die all das Folgende (vor allem auch kritisch!) zu lesen sein wird. Natürlich gibt es Abstoßendes, Blasphemisches, Satanistisches im Metal, das auch zuerst ins Auge springt. Aber wer beim ersten Blick stehen bleibt, sich nicht darüber hinausgehend mit der Musik und der sie deutenden sozialen Praxis auseinandersetzt und auf dieser Grundlage den Metal als bestenfalls belanglos, vielleicht sogar gefährlich abtut, bleibt auf der bewußt provozierenden und irritierenden Oberfläche stehen und wird dem Metal nicht gerecht. Ist natürlich jedermans gutes Recht, auch wenn man das als selbstverschuldete Unmündigkeit kritisieren könnte und eventuell daraus resultierende Äußerungen über den Metal aller Wahrscheinlichkeit nur die Vorurteile unter Metallern bestätigen, Christen seien oberflächlich und dumm, weil sie autoritätshörig anderen für sich das Denken überlassen. (Allerdings vertrete ich die Auffassung, daß der Metal solche Leute braucht, um "gefährlich" zu wirken. Das Schlimmste wäre, wenn ihn alle gut und toll fänden, denn dann wäre er tatsächlich belanglos, aber das nur am Rande.)
Wie auch immer, ich bin nicht neutral gegenüber dem Metal eingestellt, ganz im Gegenteil, denn er hat nicht nur wesentliche Bedeutung für meinen Lebens-, sondern auch und vor allem für meinen Glaubensweg erlangt. Ein Bekannter äußerte letztens, in unserem Alter gäbe es doch keine Gläubigen, die keine grundstürzende Bekehrung hinter sich hätten, oder kennte ich denn einen, der durch die normale Pastoral gläubig geworden sei? Nunja, im ersten Moment mußte ich widersprechen, da ich selbst eigentlich kein besonderes Bekehrungserlebnis zum Glauben hatte, es war ein langer Prozeß, der zumindest nach außen hin doch recht geradlinig wirken dürfte; jedenfalls blieb er ohne einen echten Bruch.
Bei genauerer Betrachtung war aber mein Erstkontakt mit dem Metal eine Art Bekehrung. Vorher habe ich alle Vorurteile über den Metal, die man sich nur vorstellen kann, geteilt. Satanistischer Krach ohne jeden musikalischen Anspruch. Tja, die schärfsten Kritiker der Elche waren eben früher selber welche. Dummerweise spukten (vor allem Schlagzeug-) Riffs in meinem Kopf umher, die ich noch nirgendwo in der (Mainstream-) Musik wiedergefunden hatte. Insofern war ich also auf der Suche. Ich kann mich noch erinnern, wie während einer Messe, in der ich ministrierte, ausgerechnet während der Wandlung plötzlich ein solches Riff mein Hirn durchzuckte. Was ich damals mit schlechtem Gewissen als Unaufmerksamkeit deutete, erscheint mir heute eher als göttliche Eingebung in Vorbereitung späterer Ereignisse.
Jedenfalls stieß ich dann (noch dazu ausgerechnet im schulischen Musikunterricht :-) völlig unvorbereitet auf Metal ohne zu wissen, daß es sich um selbigen handelte, namentlich auf "Enter Sandman" von Metallica. Und war völlig weggeblasen. Damals kannte ich zwar den Begriff noch nicht, aber das war ein Kairos. Das war die Musik, die mir schon immer im Kopf rumspukte, ohne daß ich sie jemals (bewußt) gehört hätte (keine Ahnung, ob da meine älteren Geschwister unbewußte Grundlagen gelegt haben; ist nicht auszuschließen, und es kam mir noch Jahre später so vor, als ob ich manche Musik nicht zum ersten Mal hörte, obwohl ich sie mir gerade erst gekauft hatte). Die Schöhnheit und Erhabenheit dieser Musik war so endg**l, daß das Verlangen nach ihr stärker war als die Vorbehalte. Selbige zerstreuten sich auch zunehmend, denn wer bei Metallica oder Blind Guardian (die ich als zweites ins Herz schloß) antichristliche oder blasphemische Texte findet, sage mir bitte Bescheid. (Ok, und dann unterhalten wir uns über James Hetfields Hintergrund, nämlich daß seine Eltern Christian Scientists waren, die durch ihre Ablehnung medizinischer Behandlung qualvolle Tode starben und entsprechende Eindrücke bei Hetfield hinterließen, deren Verarbeitung Songtexte wie "The God that Failed" hervorbrachten. Und ja, Blind Guardian hießen mal Lucifer's Heritage, aber das war's auch schon. Keinerlei Einfluß auf das weitere Wirken, und -- kleiner Vorgriff -- einen solchen Bandnamen kann man ja auch so oder so verstehen... Jedenfalls sind sich Metaller der conditio humana in der Regel sehr bewußt.)
Aber ich schweife ab. Ohne dieses "Bekehrungserlebnis" stünde ich heute nicht dort, wo ich stehe. Was ich nun definitiv vom Metal gelernt habe, ist für die eigenen Ansichten auch einzustehen, selbst wenn sie noch so unpopulär sind. Ich habe zwar nie die Anliegen des Kirchenvolksbegehrens geteilt, war aber von entsprechender Denke zumindest so weit infiziert, als ich lieber die Klappe gehalten oder gar mit den Wölfen geheult habe, als anzuecken. Zudem ging mein immer tieferer Einstieg in den Metal mit einem ziemlichen Wachstum im Glauben einher (und das nicht nur wegen des parallelen Theologiestudiums). Metal und Glaube warfen Fragen auf, die eine Lösung brauchten, sich gegenseitig verstärken und so zu einem tieferen Eindringen in beides führten. Auch weiß ich nicht, wie ich den Kontakt mit Hardcore-Freikirchlern verkraftet hätte, die ganz offen den Papst für den Antichristen hielten, Katholiken für Teufelsanbeter usw. Dort für eine klare Position einzustehen, war jedenfalls von Vorteil.
Schließlich kamen noch eine erkleckliche Anzahl Priesteramtskandidaten hinzu, die ebenfalls Metal hörten. Und das waren nicht gerade die liberalsten. Einer davon ist inzwischen Kartäuser. Lange Rede, kurzer Sinn: Bei all den bleibenden Schwierigkeiten mit gewissen Erscheinungsformen, insbesondere in den extremeren Subgenres, verdichtete sich in mir der Eindruck, daß es ein verbindendes Band zwischen Metal und Christentum gibt, und zwar gerade mit dem eher konservativen, aus dem die größten Kritiker des Metals stammen.
Dieser Frage nachzugehen ergab sich dann die Möglichkeit nach meinem Diplom in Form einer Doktorarbeit (die, so Gott will, nächstes Jahr auch endlich gedruckt vorliegt). Die weiteren Beiträge werden im wesentlichen auf selbiger beruhen und infolgedessen auch etwas objektiver daherkommen. Ein kleiner Vorgriff (weil ich mich erstmal der Musik widmen will und nicht weiß, wie weit ich komme): Die Verbindung liegt in der Frage nach dem Bösen, genauer in der Frage nach dem praktischen Umgang mit Erfahrungen des Bösen, sowohl aus Täter als auch aus Opfersicht. Und die Antwort(tendenz) des Metals geht nicht gerade in Richtung "wir müssen uns nur einfach alle lieb haben, und Gott leidet ja mit uns"...
Los Wochos a la VL
Johannes macht jetzt Los Wochos zu "Musik und Themen aus den Fernsehzeiten meiner Kindheit". Da seine Kindheit ein wenig früher als meine gewesen zu sein scheint, greife ich das Thema gleich mal auf. Johannes fügt an: "als die Guten noch richtig gut und die Bösen nie so richtig böse waren" -- das war bei mir offenbar schon völlig anders, denn die "Guten" waren in den meisten Fällen mehr oder weniger Outlaws, Renegaten oder Vigilanten... Drum fang ich mal mit dem harmlosesten an:
Donnerstag, 29. September 2011
PLONK!
Eigentlich will ich mich nicht mehr über das kleinkarierte, fortschrittslose Gelaber und dessen Protagonisten aufregen, und ich werde es auch nicht mehr tun. Deshalb mache ich es kurz: Wenn der Papstbesuch eines gebracht hat, dann die Spaltung der Kirche in Deutschland offensichtlich gemacht zu haben. Der große Abfall hat längst stattgefunden, und sein bester Trick ist, nicht offen erfolgt zu sein. Machts gut, und danke für den Fisch. Heuchler!
Sonntag, 25. September 2011
Buffer Overflow
Das hier sollte eigentlich ein Papstrückblick im Schnelldurchlauf werden. Mir war schon vorher klar, daß jede einzelne der Predigten und Ansprachen es wert ist, mehr als einmal gehört und gelesen zu werden. Einem kleinen persönlichen Rückblick auf das, was mir schon beim ersten Mal hängengeblieben ist, sollte diese Tatsache doch aber nicht im Weg stehen. Schon bei der ersten Stichwortsammlung fiel mir auf, daß ich nur mit Mühen noch bis zur Papstmesse in Erfurt gekommen bin und dabei sogar die Marianische Vesper in Etzelsbach vergessen hatte. Also nochmal ein wenig nachgelesen, nachgehört, hängen geblieben, die Zeit verfloß.
Jetzt muß ich langsam ernsthaft ins Bett, ab morgen ist wieder Alltag angesagt, und für einen kurzen Rückblick habe ich inzwischen zuviele (große) Gedanken in meinem (zu kleinen) Kopf. Im Grunde war es ein pointierter Durchmarsch durch die Kernpunkte unseres Glaubens und unserer gegenwärtigen (kirchlichen) Situation (in Deutschland). Wie man in so wenig Zeit so viel sagen kann, ist mir fast ein Rätsel. Dabei ist das Beeindruckende am Heiligen Vater noch nicht einmal (nur) sein Denken und Reden, sondern sein ganzen Auftreten, seine Ausstrahlung. Ich gebe den Rückblick daher fürs Erste auf und hoffe auf das "Papst-Lesebuch Teil II. Deutschland revisited".
Jetzt muß ich langsam ernsthaft ins Bett, ab morgen ist wieder Alltag angesagt, und für einen kurzen Rückblick habe ich inzwischen zuviele (große) Gedanken in meinem (zu kleinen) Kopf. Im Grunde war es ein pointierter Durchmarsch durch die Kernpunkte unseres Glaubens und unserer gegenwärtigen (kirchlichen) Situation (in Deutschland). Wie man in so wenig Zeit so viel sagen kann, ist mir fast ein Rätsel. Dabei ist das Beeindruckende am Heiligen Vater noch nicht einmal (nur) sein Denken und Reden, sondern sein ganzen Auftreten, seine Ausstrahlung. Ich gebe den Rückblick daher fürs Erste auf und hoffe auf das "Papst-Lesebuch Teil II. Deutschland revisited".
Neuer Regens in Erfurt
Vor lauter Papstbesuch ist eine andere Nachricht beinahe an mir vorbeigegangen: Das Erfurter Priesterseminar bekommt einen neuen Regens. Des einen Freud, der anderen Leid: Da muß sich die Braut des Lammes wohl auf einen neuen Geistlichen Akademierektor einstellen.
Samstag, 24. September 2011
Jubelperser
Die Absperrungen schienen keine Chance zu lassen, gestern irgendwie in die Nähe des Papstes zu kommen. Ärgerlich, da ich heute erst recht keine Chance haben werde. Dann, schon in Vorbereitung des Livestream-Guckens, der Anruf: "Wir stehen direkt an der Auffahrt zum Domberg. Erst außen rum, dann mitten durch und rein." Ganz so einfach war's dann doch nicht. Aber der Papst zum Glück verspätet, noch rechtzeitig angekommen, um die Maschine zwischen Dom und Severi hindurchfliegen zu sehen.
Irgendwann rauschte er dann auch vorbei. Verspiegelte Fenster, nichts zu erkennen. Mist. 20 Minuten später dann doch noch: Dank Spitzkehre Blick von vorne rechts (im ARD-Video ab ca. Minute 74), weißer Mann in schwarzem Auto. Und dann schon wieder alles vorbei. Abenteuerlicher Rückweg. 600 Meter (unter normalen Umständen), 30 Minuten Fußweg im Slalom durch das Sperrgebiet.
Aber dafür: ganz viel Bauchweh erspart. ARD bringt gleich drei kapitale Fehlleistungen in einer halben Minute (ab 29:00) unter, faselt was von Bischof Feige sei Vikar in Salzwedel und Magdeburg, Bischof Ipholt kann ich beim besten Willen nicht auf dem Rollfeld finden, und eine Augustinerschule findet Google in Erfurt auch nicht. Die Kinder jedenfalls waren aus dem Domkindergarten. Aber auch das Domradio hat -- mit dem Dom-Fachmann bereits im Augustinerkloster -- kräftig danebengegriffen, wie die beste aller Ehefrauen hinterher berichtete (in der Mediathek habe ich das nicht gefunden). Als der Papst vor den aus der Krypta elevierten Sarkophagen der Heiligen Adelar und Eoban kniete, sprachen sie vom Grab Bischof Hugo Aufderbecks (an dessen tatsächlichem Grab ihnen zwangläufig nichts mehr einfiel), und als die Maria sedes sapientiae in den Blick kam, sprachen sie wohl von einer Pietà "mit dem Jesuskind auf dem Schoß". Autsch.
Irgendwann rauschte er dann auch vorbei. Verspiegelte Fenster, nichts zu erkennen. Mist. 20 Minuten später dann doch noch: Dank Spitzkehre Blick von vorne rechts (im ARD-Video ab ca. Minute 74), weißer Mann in schwarzem Auto. Und dann schon wieder alles vorbei. Abenteuerlicher Rückweg. 600 Meter (unter normalen Umständen), 30 Minuten Fußweg im Slalom durch das Sperrgebiet.
Aber dafür: ganz viel Bauchweh erspart. ARD bringt gleich drei kapitale Fehlleistungen in einer halben Minute (ab 29:00) unter, faselt was von Bischof Feige sei Vikar in Salzwedel und Magdeburg, Bischof Ipholt kann ich beim besten Willen nicht auf dem Rollfeld finden, und eine Augustinerschule findet Google in Erfurt auch nicht. Die Kinder jedenfalls waren aus dem Domkindergarten. Aber auch das Domradio hat -- mit dem Dom-Fachmann bereits im Augustinerkloster -- kräftig danebengegriffen, wie die beste aller Ehefrauen hinterher berichtete (in der Mediathek habe ich das nicht gefunden). Als der Papst vor den aus der Krypta elevierten Sarkophagen der Heiligen Adelar und Eoban kniete, sprachen sie vom Grab Bischof Hugo Aufderbecks (an dessen tatsächlichem Grab ihnen zwangläufig nichts mehr einfiel), und als die Maria sedes sapientiae in den Blick kam, sprachen sie wohl von einer Pietà "mit dem Jesuskind auf dem Schoß". Autsch.
Ἰησοῦς Χριστός Θεοῦ Ὑἱός Σωτήρ
Das Besuchsprogramm des Papstes wirkte auf mich lange wie aneinandergestückelt. Hier nochmal ein paar Minuten mehr, dort noch einen kleinen Programmpunkt eingeschoben. Wie soll aus so einem Stückwerk ein klarer Impuls für eine missionarische, erweckte, gestärkte Kirche in Deutschland hervorgehen? Ja, klar, jeder Punkt für sich völlig gerechtfertigt, und wo hätte man um der Geradlinigkeit des Programms willen besser kürzen können als in Erfurt? Μὴ γένοιτο!
Ich hätte mir nicht träumen lassen, daß ausgerechnet die Reden und Predigten des Papstes einen stimmigen Zusammenhang herstellen können (nicht, daß ich nicht große Erwartungen an sie hatte, aber sie sind meilenweit übertroffen worden). Nicht nur sind sie punktgenau auf den jeweiligen Ort und Anlaß geschrieben, sondern sie haben auch jeweils eine klare Kernaussage, und diese Kernaussagen zusammengesetzt ergeben einen klaren Impuls, einen Fingerzeig, in welche Richtung es weitergehen muß: Christus.
Und es wirkt: Ich habe schon gar keine Lust mehr, mich über all das kleinkarierte, fortschrittslose Gelaber in der deutsch-katholischen Kirche aufzuregen.
Ich hätte mir nicht träumen lassen, daß ausgerechnet die Reden und Predigten des Papstes einen stimmigen Zusammenhang herstellen können (nicht, daß ich nicht große Erwartungen an sie hatte, aber sie sind meilenweit übertroffen worden). Nicht nur sind sie punktgenau auf den jeweiligen Ort und Anlaß geschrieben, sondern sie haben auch jeweils eine klare Kernaussage, und diese Kernaussagen zusammengesetzt ergeben einen klaren Impuls, einen Fingerzeig, in welche Richtung es weitergehen muß: Christus.
Und es wirkt: Ich habe schon gar keine Lust mehr, mich über all das kleinkarierte, fortschrittslose Gelaber in der deutsch-katholischen Kirche aufzuregen.
Abendprogramm
Als ich vorhin nach hause kam, fand ich meine Wohnung unverhoffter Weise plötzlich im Sperrgebiet wieder. Ohne Ausweis keine Heimkehr. Einen Nachbarn, der nur mit Zweitwohnsitz hier gemeldet ist, hat die Polizei bis zur Haustür begleitet.
Ein wenig übertrieben fand ich das ja doch, und vor allem ärgerte ich mich darüber, daß es keinerlei Ankündigung gab. Im Sperrgebiet sollte man Gäste vorher anmelden, damit die rein und raus kommen. Aber wir lagen ja nicht im Sperrgebiet...
Anderthalb Stunden später war von der selbst für den Papstbesuch extremen Polizeianhäufung nicht mehr (so) viel übrig. Hatten die nur Langeweile? Oder lag es an anderen unverhofften Ereignissen in der Nähe?
Ein wenig übertrieben fand ich das ja doch, und vor allem ärgerte ich mich darüber, daß es keinerlei Ankündigung gab. Im Sperrgebiet sollte man Gäste vorher anmelden, damit die rein und raus kommen. Aber wir lagen ja nicht im Sperrgebiet...
Anderthalb Stunden später war von der selbst für den Papstbesuch extremen Polizeianhäufung nicht mehr (so) viel übrig. Hatten die nur Langeweile? Oder lag es an anderen unverhofften Ereignissen in der Nähe?
Freitag, 23. September 2011
Vigil
Heute nacht lohnt es sich nicht ins Bett zu gehen. Wer möchte, kann ja ab 3.30 Uhr auf dem Anger vorbeikommen und mir hallo sagen :-) Ach ja, mal sehen, ob was von der religionsfreien Zone zu sehen sein wird. Ich schätze eher nicht. Vorhin wars jedenfalls sehr übersichtlich.
Dienstag, 13. September 2011
Nepper, Schlepper, Bauernfänger
Als ob es nicht reichte, daß ich mich mit dem Finanzamt rumärgern muß, jetzt versucht mich auch noch mein ISP über den Tisch zu ziehen. Behauptet am Telefon, das neue Angebot sei besser und billiger -- in der "Auftragsbestätigung" hingegen wird's fünf Euro teurer für Leistungen, die wir gar nicht brauchen und ausdrücklich nicht wollten. Neben meine abendliche Fortbildung in Steuerrecht ist jetzt also auch noch ein Crashkurs in Zivilrecht getreten. Nur falls sich jemand fragt, warum meine Post derzeit spärlicher und inhaltsleerer werden...
Montag, 12. September 2011
Freitag, 9. September 2011
Amt und Macht
Warum zucke ich eigentlich bei "Priesterkandidat" zusammen? Weil ich mich frage, warum das "Amt" so schlecht angesehen ist, daß es verbal zu streichen ist.
Was bedeutet denn eigentlich das "Amt"? Am geläufigsten ist "Amt" wohl noch im staatlichen Sinne von Behörde etc. Ein solches Amt hat gewisse Befugnisse und damit auch Macht. Ich kann mir höchstens vorstellen, daß "Amt" genau deswegen einen schlechten Ruf hat, weil es was mit Macht zu tun hat.
Allerdings fällt dabei ein ganz gewichtiger Aspekt unter den Tisch: Selbst der Amtsvorsteher hat keinerlei Machtkompetenz aus sich selbst heraus, sondern sie wird ihm vom staatlichen Recht, dem er untergeordnet ist und das er anzuwenden hat, verliehen.
Genau das ist, glaube ich, der Grund, warum ich zusammenzucke bei "Priesterkandidat": Auch wenn es vielleicht nicht so gemeint ist, aber hier wird ein wesentlicher Aspekt des Priestertums, und zwar der Aspekt, der es vom Magier unterscheidet, unterbelichtet: Der Priester hat seine Befugnisse und Macht nicht aus sich selbst heraus, sondern von Christus, dem er untergeordnet und dessen Willen er zu tun hat, bekommen.
Was bedeutet denn eigentlich das "Amt"? Am geläufigsten ist "Amt" wohl noch im staatlichen Sinne von Behörde etc. Ein solches Amt hat gewisse Befugnisse und damit auch Macht. Ich kann mir höchstens vorstellen, daß "Amt" genau deswegen einen schlechten Ruf hat, weil es was mit Macht zu tun hat.
Allerdings fällt dabei ein ganz gewichtiger Aspekt unter den Tisch: Selbst der Amtsvorsteher hat keinerlei Machtkompetenz aus sich selbst heraus, sondern sie wird ihm vom staatlichen Recht, dem er untergeordnet ist und das er anzuwenden hat, verliehen.
Genau das ist, glaube ich, der Grund, warum ich zusammenzucke bei "Priesterkandidat": Auch wenn es vielleicht nicht so gemeint ist, aber hier wird ein wesentlicher Aspekt des Priestertums, und zwar der Aspekt, der es vom Magier unterscheidet, unterbelichtet: Der Priester hat seine Befugnisse und Macht nicht aus sich selbst heraus, sondern von Christus, dem er untergeordnet und dessen Willen er zu tun hat, bekommen.
Dienstag, 6. September 2011
Parasit
James Bond profitiert häufig davon, daß seine Gegner untereinder uneinig sind und teilweise Opfer ihrer eigenen Intriegen und Verhaltensweisen werden. Die Filme durchzieht -- jedenfalls auf der Seite des Bösen -- ein klarer Tun-Ergehen-Zusammenhang, und das nicht erst dadurch, daß die Bösewichter immer von James Bond zur Strecke gebracht werden (oder zumindest ihre aktuellen Pläne vereitelt werden).
Einen kleinen Schönheitsfehler hat die Sache aber, die Scaramanga (Der Mann mit dem goldenen Colt) auf den Punkt bringt: James Bond und er seien sich gar nicht so unähnlich. Im Grunde täten sie die gleiche Arbeit, nur daß Scaramanga freischaffend, Bond im Dienste Ihrer Majestät steht. Tatsächlich, und das ist ja nun nicht allzu schwierig zu erkennen, pflegt Bond einen mehr oder weniger unbekümmerten, nihilistischen Lebensstil, der im wesentlichen von Gewalt, Alkohol und Sex bestimmt wird.
Bond ist jedoch von dem Tun-Ergehen-Zusammenhang, der die Bösewichter regelmäßig dahinrafft, nicht auch selbst betroffen. Aus der Grundlogik des James Bond-Universums -- Bond kämpft gegen Bösewichter, die die Weltherrschaft übernehmen wollen -- läßt sich das auch leicht erklären: James Bond steht ja auf der Seite des Guten, so daß auch das Böse, das er tut, letztlich dem Guten dient -- ob er jetzt einen Bösewicht erschießt oder dessen Freundin ins Bett kriegt.
Mit anderen Worten: James Bonds Existenz ist parasitär: Er (über)lebt aufgrund von Voraussetzungen, die er in seinem eigenen Lebensstil ständig negiert.
Einen kleinen Schönheitsfehler hat die Sache aber, die Scaramanga (Der Mann mit dem goldenen Colt) auf den Punkt bringt: James Bond und er seien sich gar nicht so unähnlich. Im Grunde täten sie die gleiche Arbeit, nur daß Scaramanga freischaffend, Bond im Dienste Ihrer Majestät steht. Tatsächlich, und das ist ja nun nicht allzu schwierig zu erkennen, pflegt Bond einen mehr oder weniger unbekümmerten, nihilistischen Lebensstil, der im wesentlichen von Gewalt, Alkohol und Sex bestimmt wird.
Bond ist jedoch von dem Tun-Ergehen-Zusammenhang, der die Bösewichter regelmäßig dahinrafft, nicht auch selbst betroffen. Aus der Grundlogik des James Bond-Universums -- Bond kämpft gegen Bösewichter, die die Weltherrschaft übernehmen wollen -- läßt sich das auch leicht erklären: James Bond steht ja auf der Seite des Guten, so daß auch das Böse, das er tut, letztlich dem Guten dient -- ob er jetzt einen Bösewicht erschießt oder dessen Freundin ins Bett kriegt.
Mit anderen Worten: James Bonds Existenz ist parasitär: Er (über)lebt aufgrund von Voraussetzungen, die er in seinem eigenen Lebensstil ständig negiert.
Montag, 5. September 2011
Dringend
1981?! Das habe ich eindeutig erst später kennenlernen können. Aber ich bin ja auch gerade aus allen Wolken gefallen, daß Cold as Ice von 1977 ist...
Freitag, 2. September 2011
Positives Denken
Und um gleich mal mit gutem Beispiel voranzugehen, hier ein (positiver) Motivationssong:
Auf diesen Song bin ich kurz nach seiner Veröffentlichung gestoßen, so 2002/2003 schätzungsweise, er begleitet mich also bald 10 Jahre. Ich habe ihn von Anfang an auf die kirchliche Situation bezogen, was vor allem deshalb problemlos möglich ist, weil er eigentlich inhaltsleer ist, sich also nicht für eine bestimmte Weltanschauung ausspricht.
Dennoch hat meine Interpretation einen Anhalt am Text, wenn auch eher aus etymologischer denn aus Übersetzerperspektive. Für mich bedeutete "reroute" immer mehr als nur "umleiten, umsteuern", sondern "erneuern", "wiederausrichten", also Rückkehr zu etwas, was früher schon da war, Umkehr. Entsprechend beziehe ich auch die Zeile "destroy... anything that seperates across the times" auf alles, was der Tradition widerspricht, also uns über die Zeiten hinweg trennt.
Ok, alles ziemlich subjektiv, aber das ist ja das Schöne an Kunst. Daher ein Verweis auf meine (subjektive) Übersetzung/Interpretation des Textes (dort überhaupt auf den christlichen Glauben bezogen und daher am Ostersonntag gepostet :-).
(Komisch, auf meinem CD-Cover heißt es "Fourteen Songs of Conscious Insanity", nicht "Madness".)
Auf diesen Song bin ich kurz nach seiner Veröffentlichung gestoßen, so 2002/2003 schätzungsweise, er begleitet mich also bald 10 Jahre. Ich habe ihn von Anfang an auf die kirchliche Situation bezogen, was vor allem deshalb problemlos möglich ist, weil er eigentlich inhaltsleer ist, sich also nicht für eine bestimmte Weltanschauung ausspricht.
Dennoch hat meine Interpretation einen Anhalt am Text, wenn auch eher aus etymologischer denn aus Übersetzerperspektive. Für mich bedeutete "reroute" immer mehr als nur "umleiten, umsteuern", sondern "erneuern", "wiederausrichten", also Rückkehr zu etwas, was früher schon da war, Umkehr. Entsprechend beziehe ich auch die Zeile "destroy... anything that seperates across the times" auf alles, was der Tradition widerspricht, also uns über die Zeiten hinweg trennt.
Ok, alles ziemlich subjektiv, aber das ist ja das Schöne an Kunst. Daher ein Verweis auf meine (subjektive) Übersetzung/Interpretation des Textes (dort überhaupt auf den christlichen Glauben bezogen und daher am Ostersonntag gepostet :-).
(Komisch, auf meinem CD-Cover heißt es "Fourteen Songs of Conscious Insanity", nicht "Madness".)
Negatives Denken
Vincentius Lerinensis kotzt sich in der Regel über Dinge aus, die ihn aufregen. Und heute muß er sich mal über darüber auskotzen, daß so viele sich ständig nur über alles mögliche auskotzen. (Man beachte die postomoderne Dialektik :-)
Ich bin kein Freund von Euphemismen. Man soll die Situation so darstellen, wie sie ist. Das bedeutet natürlich auch: wie man sie empfindet. Und es bedeutet unter Umständen auch, die Situation schlechter darzustellen, als sie ist.
Wenn das aber, wie bei manchen Leuten, zur Regel wird und zu einer grundlegenden Haltung, dann scheint mir die Sache doch nach hinten loszugehen. Natürlich können sie nichtsdestoweniger recht haben, aber ihre Motivationsfähigkeiten tendieren gegen Null. Wer fordert, das und das ist zu tun, aber keine andere Motivation als "es ist richtig, und auch wenn wir die falsche Entwicklung nicht aufhalten werden, haben wir wenigstens für die Wahrheit Zeugnis abgelegt" (so richtig das ist!) hat, braucht sich nicht zu wundern, wenn seine "Motivation" zu einer sich (selbst) erfüllenden Prophetie wird. "Wir sind wenige, aber wir vertreten die Wahrheit, und der Wahrheit gehört (über kurz oder lang) die Zukunft", klingt doch gleich viel besser...
Ich bin kein Freund von Euphemismen. Man soll die Situation so darstellen, wie sie ist. Das bedeutet natürlich auch: wie man sie empfindet. Und es bedeutet unter Umständen auch, die Situation schlechter darzustellen, als sie ist.
Wenn das aber, wie bei manchen Leuten, zur Regel wird und zu einer grundlegenden Haltung, dann scheint mir die Sache doch nach hinten loszugehen. Natürlich können sie nichtsdestoweniger recht haben, aber ihre Motivationsfähigkeiten tendieren gegen Null. Wer fordert, das und das ist zu tun, aber keine andere Motivation als "es ist richtig, und auch wenn wir die falsche Entwicklung nicht aufhalten werden, haben wir wenigstens für die Wahrheit Zeugnis abgelegt" (so richtig das ist!) hat, braucht sich nicht zu wundern, wenn seine "Motivation" zu einer sich (selbst) erfüllenden Prophetie wird. "Wir sind wenige, aber wir vertreten die Wahrheit, und der Wahrheit gehört (über kurz oder lang) die Zukunft", klingt doch gleich viel besser...
Donnerstag, 1. September 2011
Marsch für das Leben -- Fahrt aus Thüringen
Für alle Thüringer, speziell alle Erfurter, die sich auf meinen Blog verirren: Es fährt ein Bus nach Berlin.
Anmeldungen an die E-Mail-Adresse auf dem Flyer oder an mich.
Anmeldungen an die E-Mail-Adresse auf dem Flyer oder an mich.
Mittwoch, 31. August 2011
Sprachlos
OMG!
Da krame ich doch nochmal das hier raus. Ich möchte nicht wissen, wie die "Noch-Ehefrau" reagiert, wenn sie dereinst die "Ex"-Ehefrau ist und ihr "Ex"-Ehemann dann auch noch mit offizieller kirchlicher Zustimmung zur Kommunion geht. Die Diskussion bleibt meines Erachtens immer noch unterkomplex. Zumindest das, was in der Öffentlichkeit geäußert wird.
Da krame ich doch nochmal das hier raus. Ich möchte nicht wissen, wie die "Noch-Ehefrau" reagiert, wenn sie dereinst die "Ex"-Ehefrau ist und ihr "Ex"-Ehemann dann auch noch mit offizieller kirchlicher Zustimmung zur Kommunion geht. Die Diskussion bleibt meines Erachtens immer noch unterkomplex. Zumindest das, was in der Öffentlichkeit geäußert wird.
Priesteramtskandidaten
Bin ich eigentlich der einzige, der jedesmal zusammenzuckt, wenn von "Priesterkandiaten" die Rede ist?
Dienstag, 30. August 2011
Recht und Wahrheit...
Sie haben es also getan. Sie haben sich nach 18 Jahren beteuerter Unschuld schuldig bekannt, um gleich darauf freigelassen zu werden. Geht es eigentlich noch absurder?
Sie, das sind Damien Echols, Jessie Misskelley, Jr. und Jason Baldwin, besser bekannt als die "West Memphis Three" (ausführlicher und mit vielen Verweisen, aber auch konfuser auf englisch). 1993 sollen sie, selbst erst zwischen 16 und 18 Jahren alt, drei Kinder ermordet haben.
An ihrer Schuld gibt es jedoch von Anfang an Zweifel, von gravierenden Ermittlungsfehlern der Polizei, die Spuren und möglichen Verdächtigen nicht nachging sowie wegen Unerfahrenheit möglicherweise Spuren zerstörte, über in der öffentlichen Diskussion eine maßgebliche Rolle spielende, in Bezug auf die später Verurteilten nicht völlig unbegründete, aber kaum mit dem Verbrechen zusammenzubringende und ziemlich krude Geschichten über Metal, Satanismus und Wicca bis hin zu DNA-Spuren, die auf einen anderen Täter aus dem familiären Umfeld eines der Opfer hinzudeuten scheinen. Verurteilt wurden die drei auch nicht wegen schlagender Beweise, sondern vor allem aufgrund von Indizien und eines später widerrufenen Geständnisses von Jessie Misskelley in Polizeiverhören. Angeblich gab Jessie Misskelley in diesen Verhören auch Täterwissen preis.
Nun hatten sie die Wahl, sich in einem Deal mit der Staatsanwaltschaft schuldig zu bekennen und freigelassen zu werden, oder einem Wiederaufnahmeverfahren entgegenzusehen, das wohl ab Dezember hätte anlaufen können. Sie haben sich nun für den Deal entschieden, aufgrund ihrer Erfahrungen mit dem Rechtssystem wohl nur sehr nachvollziehbar.
Ich habe mit diesem Deal so meine Probleme, denn es geht dabei nicht um die Wahrheit. Nicht nur werden sie Zeit ihres Lebens für die einen als Mörder, für die anderen als Opfer eines Justizskandals gelten, mit Mitte 30 ohne ernsthafte berufliche Perspektive und vorbestraft auf der Straße stehen und selbst bei später erwiesener Unschuld keine Möglichkeit haben, den Staat wegen ihrer Zeit in Haft zu verklagen (sie haben sich ja schuldig bekannt!). Sondern die Wahrheit wird auch nie ans Licht kommen, das Verbrechen wird de facto ungeklärt bleiben, obwohl es juristisch abgeschlossen scheint. Im schlimmsten Fall wird der wahre Täter ungestraft davonkommen. Zumindest in dieser Welt.
Sie, das sind Damien Echols, Jessie Misskelley, Jr. und Jason Baldwin, besser bekannt als die "West Memphis Three" (ausführlicher und mit vielen Verweisen, aber auch konfuser auf englisch). 1993 sollen sie, selbst erst zwischen 16 und 18 Jahren alt, drei Kinder ermordet haben.
An ihrer Schuld gibt es jedoch von Anfang an Zweifel, von gravierenden Ermittlungsfehlern der Polizei, die Spuren und möglichen Verdächtigen nicht nachging sowie wegen Unerfahrenheit möglicherweise Spuren zerstörte, über in der öffentlichen Diskussion eine maßgebliche Rolle spielende, in Bezug auf die später Verurteilten nicht völlig unbegründete, aber kaum mit dem Verbrechen zusammenzubringende und ziemlich krude Geschichten über Metal, Satanismus und Wicca bis hin zu DNA-Spuren, die auf einen anderen Täter aus dem familiären Umfeld eines der Opfer hinzudeuten scheinen. Verurteilt wurden die drei auch nicht wegen schlagender Beweise, sondern vor allem aufgrund von Indizien und eines später widerrufenen Geständnisses von Jessie Misskelley in Polizeiverhören. Angeblich gab Jessie Misskelley in diesen Verhören auch Täterwissen preis.
Nun hatten sie die Wahl, sich in einem Deal mit der Staatsanwaltschaft schuldig zu bekennen und freigelassen zu werden, oder einem Wiederaufnahmeverfahren entgegenzusehen, das wohl ab Dezember hätte anlaufen können. Sie haben sich nun für den Deal entschieden, aufgrund ihrer Erfahrungen mit dem Rechtssystem wohl nur sehr nachvollziehbar.
Ich habe mit diesem Deal so meine Probleme, denn es geht dabei nicht um die Wahrheit. Nicht nur werden sie Zeit ihres Lebens für die einen als Mörder, für die anderen als Opfer eines Justizskandals gelten, mit Mitte 30 ohne ernsthafte berufliche Perspektive und vorbestraft auf der Straße stehen und selbst bei später erwiesener Unschuld keine Möglichkeit haben, den Staat wegen ihrer Zeit in Haft zu verklagen (sie haben sich ja schuldig bekannt!). Sondern die Wahrheit wird auch nie ans Licht kommen, das Verbrechen wird de facto ungeklärt bleiben, obwohl es juristisch abgeschlossen scheint. Im schlimmsten Fall wird der wahre Täter ungestraft davonkommen. Zumindest in dieser Welt.
Montag, 29. August 2011
Bei euch aber soll es nicht so sein
Immer wieder fällt mir bei meinen nicht-kirchlichen Aktivitäten auf, wie stark sich andere mit ihren Hobbys identifizieren, wieviel Zeit sie in diese stecken und welche Bedeutung sie für ihre Sozialkontakte haben, sei es Sport, sei es Musik, seien es Rollenspiele, Computer, Internet oder whatever. Ich hätte da nie soviel Zeit reinstecken können, und wunderte mich, wie das überhaupt gehen soll. Als Antwort hatte ich mir zurechtgelegt, daß ich ja stattdessen soviel Zeit in die kirchlichen Aktivitäten steckte.
Mit der Entdeckung der "Mysteria ecclesiae germanicae" ist diese Deutung allerdings in sich zusammengebrochen: Es gibt parallele Strukturen in der Kirche, in die andere soviel Zeit stecken wie meine Bekannten in ihre nicht-kirchlichen Hobbys, ich jedoch nicht. Da stellte sich mir dann wieder die Frage: Wie machen die das?! Die Antwort ist ebenso banal wie erschreckend: Die haben offenbar keine außerkirchlichen Kontakte.
Umso mehr scheint das sogar für hauptamtliche Mitarbeiter der Kirche (auch die Laien) zu gelten, die nicht einmal beruflich aus dieser Parallelwelt herauskommen. Im Gegenteil, die innere Logik und Dynamik des hauptamtlichen Kirchenbetriebs zieht einen geradezu da rein, wenn man nicht aufpaßt.
Von da aus ist es nicht mehr weit zur Heuchelei: Es geht um das Überleben im System, nicht um das Wachsen im Glauben, um die Verkündigung des Reiches Gottes, um die Mission. Dementsprechend ist es zwar wichtig, fromme Reden im Mund zu führen, aber nicht ihnen zu entsprechen.
Das muß natürlich nicht die Folge sein, und viele würden sich wohl zu Recht gegen den Vorwurf der Heuchelei verwehren. Allerdings sind mir tatsächlich einige Leute über den Weg gelaufen, die großes Heuchelpotential hatten (und es auch nutzten). Sie hatten ihre Ausbildung offenbar gut verinnerlicht -- sie wußten, wie man mit Leuten umgehen "muß", wie man sich ihnen gegenüber verhalten "muß", und sie haben das erlernte Programm auch ständig umgesetzt. Nur fehlte es ihnen -- zwangsläufig -- an der nötigen Authentizität. Wenn sich immer wieder Worte und Verhalten im persönlichen Kontakt auf der einen Seite und Entscheidungen und Organisationshandeln auf der anderen Seite widersprechen, dann gilt: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. (Klinge ich eigentlich schon nach Memorandum?!)
Am meisten hat mich allerdings sprachlos gemacht, daß Kritik an entsprechender Inkonsistenz auch noch die Rechtfertigung (und eben keine Verteidigung gegen den Vorwurf!) kam: "So ist die Welt eben." Wohlgemerkt von Leuten, die nach eigener Auskunft keinerlei Verankerung in einem Milieu außerhalb der Kirche haben, die also überhaupt nicht wissen, wie es "da draußen" zugeht. Ganz davon abgesehen, daß es bei uns aber nicht so sein soll...
Mit der Entdeckung der "Mysteria ecclesiae germanicae" ist diese Deutung allerdings in sich zusammengebrochen: Es gibt parallele Strukturen in der Kirche, in die andere soviel Zeit stecken wie meine Bekannten in ihre nicht-kirchlichen Hobbys, ich jedoch nicht. Da stellte sich mir dann wieder die Frage: Wie machen die das?! Die Antwort ist ebenso banal wie erschreckend: Die haben offenbar keine außerkirchlichen Kontakte.
Umso mehr scheint das sogar für hauptamtliche Mitarbeiter der Kirche (auch die Laien) zu gelten, die nicht einmal beruflich aus dieser Parallelwelt herauskommen. Im Gegenteil, die innere Logik und Dynamik des hauptamtlichen Kirchenbetriebs zieht einen geradezu da rein, wenn man nicht aufpaßt.
Von da aus ist es nicht mehr weit zur Heuchelei: Es geht um das Überleben im System, nicht um das Wachsen im Glauben, um die Verkündigung des Reiches Gottes, um die Mission. Dementsprechend ist es zwar wichtig, fromme Reden im Mund zu führen, aber nicht ihnen zu entsprechen.
Das muß natürlich nicht die Folge sein, und viele würden sich wohl zu Recht gegen den Vorwurf der Heuchelei verwehren. Allerdings sind mir tatsächlich einige Leute über den Weg gelaufen, die großes Heuchelpotential hatten (und es auch nutzten). Sie hatten ihre Ausbildung offenbar gut verinnerlicht -- sie wußten, wie man mit Leuten umgehen "muß", wie man sich ihnen gegenüber verhalten "muß", und sie haben das erlernte Programm auch ständig umgesetzt. Nur fehlte es ihnen -- zwangsläufig -- an der nötigen Authentizität. Wenn sich immer wieder Worte und Verhalten im persönlichen Kontakt auf der einen Seite und Entscheidungen und Organisationshandeln auf der anderen Seite widersprechen, dann gilt: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. (Klinge ich eigentlich schon nach Memorandum?!)
Am meisten hat mich allerdings sprachlos gemacht, daß Kritik an entsprechender Inkonsistenz auch noch die Rechtfertigung (und eben keine Verteidigung gegen den Vorwurf!) kam: "So ist die Welt eben." Wohlgemerkt von Leuten, die nach eigener Auskunft keinerlei Verankerung in einem Milieu außerhalb der Kirche haben, die also überhaupt nicht wissen, wie es "da draußen" zugeht. Ganz davon abgesehen, daß es bei uns aber nicht so sein soll...
Samstag, 27. August 2011
Laienapostolat
"Was da vorgeschlagen wird, ist der falsche Weg. Wir hätten mehr Bedarf an Müttern und Vätern, die ihren Kindern die Hände zum Gebet falten. Das Defizit an Glauben wird durch mehr Prediger nicht behoben. Es wäre wichtiger, dass Getaufte und Gefirmte in ihrem Umfeld die Botschaft verkündigen. Dort, wo ein Priester nicht hinkommt. Da gibt es kein Predigtverbot, sondern sogar einen Auftrag. Entscheidend ist doch nicht, ob Pfarrer heiraten oder ob Frau Navratil Priester wird. Es geht um die Fähigkeit des modernen Menschen zu glauben."
Gregor Henckel Donnersmarck OCist.(via Giovanni) trifft den Nagel auf den Kopf. Der Kontext, nämlich die Forderungen der "Pfarrer-Initiative", zeigt darüber hinaus einmal mehr: Der Fisch stinkt vom Kopf her.
Tatsächlich kenne ich ein paar Leute, die genau das zu befördern versuchen. Die davon, die nicht im kirchlichen Dienst stehen, kommen sogar recht weit, nur stehen sie dann immer wieder vor dem Problem: Wohin können wir die Neu-Gewonnenen bloß schicken? (Manch einer schickt sie lieber zu Freikirchen statt zu einem katholischen Pfarrer...)
Die im kirchlichen Dienst hingegen kriegen von ihren Vorgesetzten sogar noch einen drüber, weil es ihnen an geistigem (i.S.v. theologischem) Niveau fehle. Daß es aber genau das bräuchte: Einfachste Wahrheiten zur Erstverkündigung -- für viele Getaufte genauso wie für Ungetaufte --, das scheint in vielen Verwaltungsstübchen noch nicht durchgedrungen zu sein.
Freitag, 26. August 2011
Snickers-Diät
Letztes Wochenende waren wir ein bißchen im Thüringer Wald wandern. Naja, soweit man 4 km als Wandern bezeichnen kann, aber viel mehr ist mit kleinen Kindern nicht drin. Und das war auch ganz gut so, hatte ich danach doch tagelang Muskelkater.
Erschreckend, wenn ich bedenke, daß ich vor nur 10 Jahren locker flockig am Tag 40 km mit 20 Kilo auf dem Rücken gelaufen bin. (Jetzt habe ich die 20 Kilo eher am Bauch...)
Nach einigem Nachdenken bin ich nun zu dem Ergebnis gekommen: Es liegt an der Ernährung!
Denn anfangs war die Tour gar nicht so richtig locker flockig. Nach den ersten zwei Tagen kam ich morgens schon fast nicht mehr los, nur die Tatsache, in einer unbewirtschafteten Hütte im schottischen Nirgendwo übernachtet zu haben, half mir auf die Beine. An dem Tag kam ich nur mit Mühen in der rund 30 km entfernten nächsten Jugendherberge an.
Nach zwei Ruhetagen bin ich von dort wieder aufgebrochen und hatte keine Schwierigkeiten mehr. Denn in nämlicher Jugendherberge waren Mars-Riegel käuflich zu erwerben, wovon viele Besucher Gebrauch machten, also auch ich. Da von den Dingern praktischerweise gleich fünf Stück ohne Schwierigkeiten mit in meine Phototasche paßten, nahm ich sie als Notration mit auf den Weg, damit mir sowas wie am Morgen des dritten Tages nicht nochmal passierte.
Und siehe: Sie machten sich nicht nur als Notration, sondern auch als primärer Energieträger nützlich. Am nächsten Tag stieg ich in Ermangelung von genug Vorräten im (zumindest damals) einzigen Laden von Wanlockhead auf Snickers um, und dabei blieb es bis zum Schluß.
Und mittlerweile gibt's Snickers ja auch als lecker Eis!
Erschreckend, wenn ich bedenke, daß ich vor nur 10 Jahren locker flockig am Tag 40 km mit 20 Kilo auf dem Rücken gelaufen bin. (Jetzt habe ich die 20 Kilo eher am Bauch...)
Nach einigem Nachdenken bin ich nun zu dem Ergebnis gekommen: Es liegt an der Ernährung!
Denn anfangs war die Tour gar nicht so richtig locker flockig. Nach den ersten zwei Tagen kam ich morgens schon fast nicht mehr los, nur die Tatsache, in einer unbewirtschafteten Hütte im schottischen Nirgendwo übernachtet zu haben, half mir auf die Beine. An dem Tag kam ich nur mit Mühen in der rund 30 km entfernten nächsten Jugendherberge an.
Nach zwei Ruhetagen bin ich von dort wieder aufgebrochen und hatte keine Schwierigkeiten mehr. Denn in nämlicher Jugendherberge waren Mars-Riegel käuflich zu erwerben, wovon viele Besucher Gebrauch machten, also auch ich. Da von den Dingern praktischerweise gleich fünf Stück ohne Schwierigkeiten mit in meine Phototasche paßten, nahm ich sie als Notration mit auf den Weg, damit mir sowas wie am Morgen des dritten Tages nicht nochmal passierte.
Und siehe: Sie machten sich nicht nur als Notration, sondern auch als primärer Energieträger nützlich. Am nächsten Tag stieg ich in Ermangelung von genug Vorräten im (zumindest damals) einzigen Laden von Wanlockhead auf Snickers um, und dabei blieb es bis zum Schluß.
Und mittlerweile gibt's Snickers ja auch als lecker Eis!
Donnerstag, 25. August 2011
Laufen Sie doch mal Amok!
Kürzlich habe ich ja quasi-amtlich mitgeteilt bekommen, ich sei zu ehrlich. Was ich in dem Post noch unterschlagen hatte, war der anschließende Satz: Wer ehrlich ist, wird bestraft.
Heute habe ich meinen Steuerbescheid bekommen. Am Anfang fühlte ich mich nur verarscht, weil das Finanzamt nun plötzlich, als meine Einkünfte mal übers ganze Jahr hinweg eine steuerlich relevante Höhe erreicht haben, plötzlich bei mehreren Punkten die meine Steuerschuld zu meinen Ungunsten beeinflussen, anders entschieden hat als in den letzten fünf Jahren. Ganz klarer Eindruck: Damals war's ja egal, ob die Einkünfte um den einen oder anderen Tausender höher oder niedriger waren, weil ja eh keine Steuern anfielen, also machte man sich keine Mühe, da irgendwas zu beanstanden; heute ist das anders, daher wird um jeden Cent gefeilscht.
Dann fiel mir auf, daß in einer nebenberuflichen Tätigkeit eine horrende Summe stand: Die haben allen Ernstes alle Einnahmen versteuert, nicht nur den Gewinn. Selbst auf den Cent genaue Erstattungen für Bahnfahrkarten wurden als Einkünfte aus freiberuflicher Tätigkeit in die Besteuerungsgrundlagen übernommen. Andere Leute geben solche Kleckereinnahmen übrigens nicht einmal an! Wer ehrlich ist, wird eben bestraft.
Schließlich stolperte ich zunehmend verärgert darüber, daß geltend gemachte Sonderausgaben nach fünf beanstandungsfreien Jahren nun plötzlich als steuerlich irrelevant angesehen wurden, ohne daß mir eine Gesetzesänderung aufgefallen wäre.
Der Impuls, der in einer Ersatzhandlung die Einbettung obigen Videos auslöste, kam aber erst auf, nachdem ich knapp drei Stunden das Internet durchforstet habe, um zu verstehen, was die angegebene Begründung eigentlich bedeuten sollte. Komischerweise landete ich immer auf Seiten, die sich mit Werbungskosten beschäftigten -- selbst nachdem ich "-werbungskosten" in die Suchanfrage eingegeben hatte. Hat es noch nie einen solchen Fall wie meinen gegeben?!
Auf die richtige Spur kam ich erst, als ich auf einer Seite dann die Definition von Sonderausgaben als "private Ausgaben" definierte. Da fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren, oder anders gesagt: Quellenlektüre vor Neuentdeckungen. Mein Finanzamt begründet in einem dialektischen Kunstgriff die Nicht-Anerkennung meiner Sonderausgaben tatsächlich mit einer Vorschrift, die sich ausdrücklich nicht auf Sonderausgaben bezieht.
Sauber!
Mittwoch, 24. August 2011
Schlagzeile, die ich nicht mal geträumt hätte
Alles durcheinander, erst Schirrmacher, jetzt Künast:
Künast will mehr Polizei
Die Mayas lagen mit 2012 wohl doch nicht ganz falsch. Lange kann es jedenfalls nicht mehr daueren.
Künast will mehr Polizei
Die Mayas lagen mit 2012 wohl doch nicht ganz falsch. Lange kann es jedenfalls nicht mehr daueren.
Komm und sieh oder: Empirische Widerlegung theologischer Vorurteile
Ich mußte mir einmal von einem promovierten Theologen anhören, die ganzen Werktagsmessen sollte man doch radikal abschaffen, da säßen eh überall nur zwei alte Damen drin, die Priester hätten eigentlich besseres zu tun und das ganze erwecke nur den Eindruck, als müßten heidnisch-magische Opfer für die Erhaltung der Welt dargebracht werden, was aber keinerlei realen Einfluß auf die Welt habe.
An diese Situation mußte ich heute früh denken, als ich mal wieder nicht ganz so leicht einen freien unter den knapp 30 Sitzplätzen fand.
Überflüssig zu erwähnen, daß nämlicher Theologe zu einem späteren Zeitpunkt offensiv bekannte, sonntags auch selbst ab und zu mal "was besseres" zu tun zu haben. Hab leider vergessen was. War wohl nicht so wichtig.
An diese Situation mußte ich heute früh denken, als ich mal wieder nicht ganz so leicht einen freien unter den knapp 30 Sitzplätzen fand.
Überflüssig zu erwähnen, daß nämlicher Theologe zu einem späteren Zeitpunkt offensiv bekannte, sonntags auch selbst ab und zu mal "was besseres" zu tun zu haben. Hab leider vergessen was. War wohl nicht so wichtig.
Dienstag, 23. August 2011
Vom Tage
Die Verse, die uns die Vesper unterschlägt:
9 Deine Hand wird all deine Feinde finden; wer dich haßt, den trifft deine Rechte.
10 Du läßt sie glühen wie einen feurigen Ofen, sobald du erscheinst. Der Herr verschlingt sie im Zorn, das Feuer verzehrt sie.
11 Du wirst ihre Brut von der Erde vertilgen; ihr Geschlecht (verschwindet) aus der Mitte der Menschen.
12 Schmieden sie auch böse und listige Pläne, richten sie doch nichts aus gegen dich.
13 Du schlägst sie alle in die Flucht, wenn du mit deinem Bogen auf sie zielst.
9 Deine Hand wird all deine Feinde finden; wer dich haßt, den trifft deine Rechte.
10 Du läßt sie glühen wie einen feurigen Ofen, sobald du erscheinst. Der Herr verschlingt sie im Zorn, das Feuer verzehrt sie.
11 Du wirst ihre Brut von der Erde vertilgen; ihr Geschlecht (verschwindet) aus der Mitte der Menschen.
12 Schmieden sie auch böse und listige Pläne, richten sie doch nichts aus gegen dich.
13 Du schlägst sie alle in die Flucht, wenn du mit deinem Bogen auf sie zielst.
WTF?!
Grußbotschaft des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, zum Ende des Ramadan
Sehr geehrte Schwestern und Brüder!
[...]
Die Zuwendung Gottes, die wir Christen in der Begegnung mit Jesus Christus erfahren, beruft den Menschen zum Guten und bewahrt ihn vor dem Bösen. Sie machen diese Erfahrung besonders im Fastenmonat Ramadan...
Ganz anders, nämlich nüchterner und zugleich konkreter, der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog.
Sehr geehrte Schwestern und Brüder!
[...]
Die Zuwendung Gottes, die wir Christen in der Begegnung mit Jesus Christus erfahren, beruft den Menschen zum Guten und bewahrt ihn vor dem Bösen. Sie machen diese Erfahrung besonders im Fastenmonat Ramadan...
Ganz anders, nämlich nüchterner und zugleich konkreter, der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog.
Freestyler
Kürzlich hatte ich an zwei Tagen nacheinander das totale Kontrastprogramm liturgischer Art. Am ersten Tag nahm ich an einer Liturgie teil, die komplett "regulär" nach Rubriken gefeiert war, am zweiten war (wenn auch vergleichsweise harmloser) "Freestyle" angesagt: Unter anderem waren Sanctus und Agnus Dei durch einen unspezifischen Gesang ersetzt und das sich von Statio über Predigt und Fürbitten bis zur "dritten Predigt" nach dem Schlußgebet durchziehende "Thema" der Messe war "Urlaub/Ferien/Durchbrechung des Alltags" .
Entgegen aller Erwartung hatte aber die Freestyle-Messe die größere Tiefe. Denn im ersten Fall wurde ein "Programm" abgearbeitet, formal völlig korrekt, aber eben nur formal (um nicht auf einen -ismus zurückzugreifen), selbst Verehrungsgesten liefen quasi mechanisch, ohne erkennbare Anteilnahme des Zelebranten ab.
In der Messe am zweiten Tag -- und obwohl der Wortgottesdienst nur wenig mehr als belangloses Blabla erwarten lies -- änderte sich das ganze Verhalten des Zelebranten mit der Gabenbereitung. Jede Geste bis hin zur Körperhaltung drückte aus: Hier bedenkt einer was er tut, hier ahmt einer nach, was er vollzieht.
Ok, bleibt die Frage, wie die Liedauswahl zustande kam (Liturgieausschuß?) und warum das Thema so flach blieb bzw. warum es es überhaupt gab, aber darauf kann man doch aufbauen!
Entgegen aller Erwartung hatte aber die Freestyle-Messe die größere Tiefe. Denn im ersten Fall wurde ein "Programm" abgearbeitet, formal völlig korrekt, aber eben nur formal (um nicht auf einen -ismus zurückzugreifen), selbst Verehrungsgesten liefen quasi mechanisch, ohne erkennbare Anteilnahme des Zelebranten ab.
In der Messe am zweiten Tag -- und obwohl der Wortgottesdienst nur wenig mehr als belangloses Blabla erwarten lies -- änderte sich das ganze Verhalten des Zelebranten mit der Gabenbereitung. Jede Geste bis hin zur Körperhaltung drückte aus: Hier bedenkt einer was er tut, hier ahmt einer nach, was er vollzieht.
Ok, bleibt die Frage, wie die Liedauswahl zustande kam (Liturgieausschuß?) und warum das Thema so flach blieb bzw. warum es es überhaupt gab, aber darauf kann man doch aufbauen!
Montag, 22. August 2011
Komplexe Zusammenhänge in der Politik
...gibt es nicht, da sie nicht vermittelbar sind.
2008:
"Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) sieht einen direkten Zusammenhang zwischen der Einführung des Elterngelds und dem Anstieg der Geburtenrate in Deutschland."
2011:
"'Der Erfolg des Elterngeldes lässt sich nicht nach kurzer Zeit unmittelbar an der Geburtenrate ablesen', sagt die neue saarländische Regierungschefin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU)."
Was 2008 noch völlig durchsichtig und für jeden halbwegs denkenden Menschen offensichtlich war, ist 2011 etwas besser verpackt und nicht sogleich als Nullaussage zu erkennen. Doch suggeriert Frau Kramp-Karrenbauer, auf lange Sicht würde dennoch die Geburtenrate durch das Elterngeld steigen.
Das hat unter anderem deshalb nichts mit der Realität zu tun, weil es einen an einer steigenden Geburtenrate erkennbaren Einfluß des Elterngeldes gar nicht geben kann. Denn die Geburtenrate bezieht sich auf Lebendgeborene je 1000 Einwohner und ist damit zu einem nicht ganz unwesentlichen Teil von langfristigen und unveränderbaren Daten abhängig: der Altersstruktur der Bevölkerung.
Da unsere Gesellschaft seit mehreren Jahrzehnten zunehmend überaltert, ist schon heute klar, daß die Geburtenrate in den nächsten 30 Jahren kontinuierlich sinken wird, egal welche Anreize man setzt. Denn da es in jedem neu in den statistisch als "gebärfähig" definierten Alterskorridor (15-49) nachrückenden Jahrgang deutlich weniger potentielle Mütter gibt als im gleichzeitig nach oben herausfallenden, müßten die Jüngeren deutlich mehr Kinder bekommen, um die absolute Kinderzahl zu halten. Mit anderen Worten: Auch wenn die Zahl der Kinder pro Frau im "gebärfähigen Alter" steigt, ja selbst wenn sie die "glorreichen" 2,1 erreichen würde, kämen absolut immer noch weniger Kinder zur Welt als im jeweiligen Vorjahr. Erst wenn jahrzehntelang die Zahl jenseits der 2,1 läge, könnte auch wieder mit steigender absoluter Kinderzahl gerechnet werden.
Leider gehört Statistik nicht gerade zu den Fachgebieten, für die sich jeder Deutsche interessiert, was auch nicht sonderlich überrascht, werden doch hier nur Verhältniszahlen angegeben, die interpretiert werden müssen. Und nur deshalb kommen Politiker mit solchen Unwissenheitsoffenbarungseiden wie den beiden oben zitierten durch.
Bleibt nur die Frage, ob mit statistischen Diskussionen überhaupt die eigentliche Frage getroffen ist. Wenn nur die Angst vor dem Zusammenbruch der Alterssicherung die Menschen zum Kinderkriegen motivieren sollte, dann täten mir die Kinder leid.
2008:
"Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) sieht einen direkten Zusammenhang zwischen der Einführung des Elterngelds und dem Anstieg der Geburtenrate in Deutschland."
2011:
"'Der Erfolg des Elterngeldes lässt sich nicht nach kurzer Zeit unmittelbar an der Geburtenrate ablesen', sagt die neue saarländische Regierungschefin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU)."
Was 2008 noch völlig durchsichtig und für jeden halbwegs denkenden Menschen offensichtlich war, ist 2011 etwas besser verpackt und nicht sogleich als Nullaussage zu erkennen. Doch suggeriert Frau Kramp-Karrenbauer, auf lange Sicht würde dennoch die Geburtenrate durch das Elterngeld steigen.
Das hat unter anderem deshalb nichts mit der Realität zu tun, weil es einen an einer steigenden Geburtenrate erkennbaren Einfluß des Elterngeldes gar nicht geben kann. Denn die Geburtenrate bezieht sich auf Lebendgeborene je 1000 Einwohner und ist damit zu einem nicht ganz unwesentlichen Teil von langfristigen und unveränderbaren Daten abhängig: der Altersstruktur der Bevölkerung.
Da unsere Gesellschaft seit mehreren Jahrzehnten zunehmend überaltert, ist schon heute klar, daß die Geburtenrate in den nächsten 30 Jahren kontinuierlich sinken wird, egal welche Anreize man setzt. Denn da es in jedem neu in den statistisch als "gebärfähig" definierten Alterskorridor (15-49) nachrückenden Jahrgang deutlich weniger potentielle Mütter gibt als im gleichzeitig nach oben herausfallenden, müßten die Jüngeren deutlich mehr Kinder bekommen, um die absolute Kinderzahl zu halten. Mit anderen Worten: Auch wenn die Zahl der Kinder pro Frau im "gebärfähigen Alter" steigt, ja selbst wenn sie die "glorreichen" 2,1 erreichen würde, kämen absolut immer noch weniger Kinder zur Welt als im jeweiligen Vorjahr. Erst wenn jahrzehntelang die Zahl jenseits der 2,1 läge, könnte auch wieder mit steigender absoluter Kinderzahl gerechnet werden.
Leider gehört Statistik nicht gerade zu den Fachgebieten, für die sich jeder Deutsche interessiert, was auch nicht sonderlich überrascht, werden doch hier nur Verhältniszahlen angegeben, die interpretiert werden müssen. Und nur deshalb kommen Politiker mit solchen Unwissenheitsoffenbarungseiden wie den beiden oben zitierten durch.
Bleibt nur die Frage, ob mit statistischen Diskussionen überhaupt die eigentliche Frage getroffen ist. Wenn nur die Angst vor dem Zusammenbruch der Alterssicherung die Menschen zum Kinderkriegen motivieren sollte, dann täten mir die Kinder leid.
Freitag, 19. August 2011
Nochmal: Papsttreue Trolle
Beim Papstbesuch in England gab es eine große Anti-Papst-Kampagne aus atheistischer/kirchenfeindlicher Richtung, so daß einige Angst hatten, der Besuch könne zum Desaster werden. In Deutschland scheint mir das anders zu sein. Eine große öffentliche Kampagne scheint es mir nicht zu geben, die Protestler scheinen über ihre linksextremistisches Milieu hinaus wenig zu bewirken.
Klar, die "typisch deutschen" Bedenken gibt es auch hier, insbesondere wird kritisiert, das sei alles viel zu teuer, man solle das Geld doch lieber für den Hunger in Afrika spenden usw. Also nichts, was man wirklich ernstnehmen müßte in einem Land, in dem z.B. die privatwirtschafltliche Bundesliga die Folgekosten sozialisiert, vulgo: in dem ich mit meinen Steuern dafür bezahle, daß sich Wirtschaftsunternehmen nicht um das zum Teil asoziale Verhalten ihrer Kundschaft rund um ihr "Ladenlokal" kümmern. (Jeder Wirt, der eine stockbesoffenen Gast sehenden Auges zu seinem Auto gehen läßt, kriegt zu Recht einen auf den Deckel...)
Im großen und ganzen wirkt der öffentliche Diskurs um den Papstbesuch auf mich verhältnismäßig sachlich, was sich nicht zuletzt daran zeigt, daß unsachliche Beiträge als solche kritisiert werden. Ganz anders erscheint mir aber der innerkirchliche Diskurs um den Papstbesuch. Auch hier geht es "typisch deutsch" zu, auch der Papstbesuch wird -- anstatt daß sich mal alle einfach freuen könnten -- zur Vertiefung kirchenpolitischer Gräben genutzt.
Natürlich, trollen ist keine Spezialität der "Papsttreuen". Auch mir gehen die Hauptamtlichen auf dem Wecker, die auf den Papstbesuch angesprochen abfällig vom "Personenkult", den sie nicht nötig hätten, schwadronieren. Ebenfalls ist mir nicht verborgen geblieben, daß es "im anderen Graben" Leute gibt, die sich wünschten, daß der Papstbesuch ein Desaster würde und sogar recht offen jede Unterstützung verweigern (natürlich nicht so, daß man ihnen disziplinarrechtlich eins vors Schienbein treten könnte).
Was mich aber viel mehr ärgert, ist "der eigene Graben", wo sich nicht wenige nicht nur von jeder Nachricht über die Vorbereitungen in ihrer Ansicht bestätigt fühlen, daß es eine hauptamtliche Verschwörung gegen den Papst und seinen Besuch gäbe, sondern auch noch jede Gelegenheit nutzen, gegen die Vorbereitungsgruppen und die verantwortlichen Bischöfe zu hetzen.
Natürlich kann man Vieles kritisieren, allerdings macht immer noch der Ton die Musik, und im Ton scheinen mir viele angeblich so "papstreue" Katholiken in letzter Zeit ganz schön daneben zu greifen. Wer eine Entscheidung kritisiert, sollte wenigstens ein bißchen Ahnung von dem haben, was er da kritisiert, und möglichst für eine bessere Alternative werben. Wenn jemand sagt, man solle doch statt vor das Schloß Charlottenburg ins Olympiastadion gehen, ist das konstruktiv. Wenn jemand rhetorisch (!) fragt, ob es denn in Erfurt keinen besser geeigneten Platz als den Domplatz gäbe, dann muß er dumm oder böswillig sein (die Antwort lautet nämlich auf die Stadt bezogen ganz einfach "nein", aufs Bistum bezogen hingegen "Etzelsbach").
Bei diesem völlig unkonstruktiven Ton ("die deutschen Bistümer können einfach keinen Papstbesuch organisieren"), der jegliche Differenzierung vermissen läßt (wie lange war denn bitte die Vorbereitungszeit? seit wann steht das Programm überhaupt fest? wieviele Leute reden mit [Vatikan, Land, Stadt...]? wie oft haben deutsche Bistümer schon einen Papstbesuch organisiert? wie wollten es denn die Kritiker besser machen?), drängt sich mir der Eindruck auf, daß manche "Papsttreue" froh wären, wenn der Papstbesuch tatsächlich ein Desaster würde, damit sie sich in ihren Vorurteilen bestätigt fühlen können.
Christlich ist anders!
(Anmerkung: Ich bin weder Mitglied im Koordinierungsbüro noch freiwillig in einem "Graben".)
Klar, die "typisch deutschen" Bedenken gibt es auch hier, insbesondere wird kritisiert, das sei alles viel zu teuer, man solle das Geld doch lieber für den Hunger in Afrika spenden usw. Also nichts, was man wirklich ernstnehmen müßte in einem Land, in dem z.B. die privatwirtschafltliche Bundesliga die Folgekosten sozialisiert, vulgo: in dem ich mit meinen Steuern dafür bezahle, daß sich Wirtschaftsunternehmen nicht um das zum Teil asoziale Verhalten ihrer Kundschaft rund um ihr "Ladenlokal" kümmern. (Jeder Wirt, der eine stockbesoffenen Gast sehenden Auges zu seinem Auto gehen läßt, kriegt zu Recht einen auf den Deckel...)
Im großen und ganzen wirkt der öffentliche Diskurs um den Papstbesuch auf mich verhältnismäßig sachlich, was sich nicht zuletzt daran zeigt, daß unsachliche Beiträge als solche kritisiert werden. Ganz anders erscheint mir aber der innerkirchliche Diskurs um den Papstbesuch. Auch hier geht es "typisch deutsch" zu, auch der Papstbesuch wird -- anstatt daß sich mal alle einfach freuen könnten -- zur Vertiefung kirchenpolitischer Gräben genutzt.
Natürlich, trollen ist keine Spezialität der "Papsttreuen". Auch mir gehen die Hauptamtlichen auf dem Wecker, die auf den Papstbesuch angesprochen abfällig vom "Personenkult", den sie nicht nötig hätten, schwadronieren. Ebenfalls ist mir nicht verborgen geblieben, daß es "im anderen Graben" Leute gibt, die sich wünschten, daß der Papstbesuch ein Desaster würde und sogar recht offen jede Unterstützung verweigern (natürlich nicht so, daß man ihnen disziplinarrechtlich eins vors Schienbein treten könnte).
Was mich aber viel mehr ärgert, ist "der eigene Graben", wo sich nicht wenige nicht nur von jeder Nachricht über die Vorbereitungen in ihrer Ansicht bestätigt fühlen, daß es eine hauptamtliche Verschwörung gegen den Papst und seinen Besuch gäbe, sondern auch noch jede Gelegenheit nutzen, gegen die Vorbereitungsgruppen und die verantwortlichen Bischöfe zu hetzen.
Natürlich kann man Vieles kritisieren, allerdings macht immer noch der Ton die Musik, und im Ton scheinen mir viele angeblich so "papstreue" Katholiken in letzter Zeit ganz schön daneben zu greifen. Wer eine Entscheidung kritisiert, sollte wenigstens ein bißchen Ahnung von dem haben, was er da kritisiert, und möglichst für eine bessere Alternative werben. Wenn jemand sagt, man solle doch statt vor das Schloß Charlottenburg ins Olympiastadion gehen, ist das konstruktiv. Wenn jemand rhetorisch (!) fragt, ob es denn in Erfurt keinen besser geeigneten Platz als den Domplatz gäbe, dann muß er dumm oder böswillig sein (die Antwort lautet nämlich auf die Stadt bezogen ganz einfach "nein", aufs Bistum bezogen hingegen "Etzelsbach").
Bei diesem völlig unkonstruktiven Ton ("die deutschen Bistümer können einfach keinen Papstbesuch organisieren"), der jegliche Differenzierung vermissen läßt (wie lange war denn bitte die Vorbereitungszeit? seit wann steht das Programm überhaupt fest? wieviele Leute reden mit [Vatikan, Land, Stadt...]? wie oft haben deutsche Bistümer schon einen Papstbesuch organisiert? wie wollten es denn die Kritiker besser machen?), drängt sich mir der Eindruck auf, daß manche "Papsttreue" froh wären, wenn der Papstbesuch tatsächlich ein Desaster würde, damit sie sich in ihren Vorurteilen bestätigt fühlen können.
Christlich ist anders!
(Anmerkung: Ich bin weder Mitglied im Koordinierungsbüro noch freiwillig in einem "Graben".)
Mittwoch, 17. August 2011
Träum ich?
Das ist mir auch noch nicht passiert: Mir wurde tatsächlich vorgeworfen, ich sei zu ehrlich!
Und das aufm Amt!
Und das aufm Amt!
Dienstag, 16. August 2011
1961
Ein wenig spät bin ich dran mit einem Posting zum 50. Jahrestag des Mauerbaus. Da ich am Samstag ja auswärts war, habe ich mich erst gestern durch die Zeitung vom Samstag gewühlt (und war danach nicht mehr fähig, mein ungütes Gefühl zu verbalisieren).
Ein doppelseitiger journalistische Artikel in der FAZ hatte den treffenden Titel "Der Tag, an dem sich Berlin im Stich gelassen fühlte", zeigt auf, mit welcher Gelassenheit Nicht-Berliner auf den Mauerbau reagierten und wie das in Berlin (West) zu apokalyptischen Gefühlen führte. In meinen Augen eine Ungeheuerlichkeit! Da setzt sich der Osten über das Vier-Mächte-Statut hinweg (das die Sowjets drei Jahre zuvor allerdings einseitig aufgekündigt hatten), und die Westmächte drehen Däumchen, während sie vorgeführt werden. Nur der damalige Regierende Bürgermeister Brandt bezeichnete die Sperranlagen als das, was sie waren: "Kennzeichen eines Konzentrationslagers".
Aber ob Bonn, ob London, ob Paris oder Washington: Keine allzu deutliche Positionierung, mehrere Tage bis zum Übergeben einer Protestnote, die auch wieder Deutlichkeit vermissen läßt. Alles in allem: Es ist doch gar nicht mal so schlecht, was da passiert ist. Genau das versucht auch Egon Bahr in einem fast ganzseitigen Beitrag über die politischen Hintergründe im Westen zu erklären, wobei man den Eindruck gewinnt, er versuche eher sich selbst als andere zu überzeugen. Aus dem glücklichen Ausgang von 1989, den 1961 niemand zu erträumen gewagt hatte, schließt er, daß die "besonnene" Reaktion die richtige war.
Daß dem aber eigentlich nicht so war, zeigen die Details des Jahres 1961. Denn am 13. August wurde nicht die eigentliche Mauer gebaut, sondern die Sektorengrenze nur mit (beweglichem) Stacheldraht gesichert. Der eigentliche Mauerbau begann erst am 17. August. Warum? Weil DDR und Sowjets erst die westliche Reaktion abwarten wollten. Nehmen die Westalliierten ihr im Vier-Mächte-Statut verbrieftes Recht auf freie Bewegung in gesamten "Groß-Berlin", also auch im sowjetischen Sektor, wahr, indem sie einfach den Stacheldraht zur Seite räumen? Nein, das taten sie nicht, und sie brauchten auch fast eine Woche, um sich auf eine gemeinsame Protestnote zu einigen und sie in Moskau zu überreichen. Erst angesichts dieser praktischen Null-Reaktion wurde mit schon seit Monaten logistisch vorbereiteten dem Bau der Mauer begonnen. Bestätigt wurde diese Deutung durch den Tod des Mauerflüchtlings Peter Fechter, der bei Erkletter der Mauer niedergeschossen wurde, nach Osten zurückfiel und dort fünfzig Minuten lang verblutete -- unter den Augen eines amerikanischen GIs, der nach dem Vier-Mächte-Statut das Recht gehabt hätte, die Mauer zu übersteigen, aber sich trotz Aufforderung durch umstehende West-Berliner mit Berufung auf anderslautende Befehle weigerte. Die Westalliierten hatten nicht nur den Bau der Mauer, sondern auch die Aufgabe ihrer Rechte im Ostteil der Stadt akzeptiert.
Warum das so war, erklären zwei entlarvende amerikanische Zitate: "Keine besonders angenehme Lösung, aber eine Mauer ist verdammt noch mal besser als Krieg.“ (Präsident Kennedy) Und: "Wir wollen abwarten und sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Schließlich hat die DDR-Regierung uns einen Gefallen getan. Dieser Flüchtlingsstrom wurde peinlich." (Foy D. Kohler, stellvertretender Außenminister) Auch Egon Bahr erwähnt den Flüchtlingsstrom und daß der Westen bereit gewesen war, sich an stärkeren, nämlich doppelten Kontrollen beim Sektorenübertritt zu beteiligen, um die kaum noch zu integrierende Masse an Flüchtlingen zu reduzieren. Er zieht sogar den Schluß, daß der Mauerbau dem Westen in die Hände spielte. Denn trotz aller Propaganda glaubte wohl niemand ernsthaft, daß die Mauer nicht gegen die eigene DDR-Bevölkerung gerichtet und damit Eingeständnis des Scheiterns des sozialistischen Systems war. Nur einen Aspekt übergeht er: Daß der Mauerbau für den Westen eine Art Gordischen Knoten zerschlug, denn so mußte er nicht eingestehen, daß er eigentlich auch keine Flüchtlinge mehr haben wollte. Der Osten hat mit dem Mauerbau ein Problem des Westens gelöst, das dieser ideologisch eigentlich gar nicht hätte haben dürfen und deshalb nur um den Preis des Gesichtsverlusts hätte überwinden können. Stattdessen hat der Osten sein Gesicht verloren.
Daß die Deutung, mit der "besonnenen" Reaktion der dritte Weltkrieg verhindert worden sei, nicht weit trägt, zeigen die deutlich unbekannteren, aber dramatischeren Ereignisse des Oktobers 1961. Eigenmächtig und offensichtlich mit mächtig Oberwasser, daß der Mauerbau so problemlos geklappt hatte, begann die DDR, Angehörige der Westalliierten am Checkpoint Charlie, dem nunmehr einzigen Grenzübergang für Amerikaner, Briten und Franzosen in den Ostteil der Stadt, zu kontrollieren. Das ging jetzt dann doch auch den Westalliierten zu weit, und sie taten, was sie mit kaum mehr Konfliktpotential bereits im August hätten tun können: Sie reagierten scharf und mit militärischen Drohgebärden (man beachte die Vollbremsung bei 1:12 und 2:38 -- das hätte auch anders ausgehen können!):
Im großen und ganzen entsprach die Reaktion des Westens (Adenauer eingeschlossen) keineswegs den Lippenbekenntnissen und Sonntagsreden von Freiheit und Demokratie, sondern der Kajaphas-Machtlogik: Es ist besser, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. Nur daß es hier um 17 Mio Menschen in der SBZ und nochmal 2 Mio weitere in Westberlin ging... Unbestritten, daß Gott auch aus solchen Situationen noch Gutes wachsen lassen kann, aber nicht weil, sondern obwohl die Entscheidung so "besonnen" ist. Mir ist nicht wohl, wenn unschuldiges Leben gegen anderes unschuldiges Leben abgewogen wird.
Ein doppelseitiger journalistische Artikel in der FAZ hatte den treffenden Titel "Der Tag, an dem sich Berlin im Stich gelassen fühlte", zeigt auf, mit welcher Gelassenheit Nicht-Berliner auf den Mauerbau reagierten und wie das in Berlin (West) zu apokalyptischen Gefühlen führte. In meinen Augen eine Ungeheuerlichkeit! Da setzt sich der Osten über das Vier-Mächte-Statut hinweg (das die Sowjets drei Jahre zuvor allerdings einseitig aufgekündigt hatten), und die Westmächte drehen Däumchen, während sie vorgeführt werden. Nur der damalige Regierende Bürgermeister Brandt bezeichnete die Sperranlagen als das, was sie waren: "Kennzeichen eines Konzentrationslagers".
Aber ob Bonn, ob London, ob Paris oder Washington: Keine allzu deutliche Positionierung, mehrere Tage bis zum Übergeben einer Protestnote, die auch wieder Deutlichkeit vermissen läßt. Alles in allem: Es ist doch gar nicht mal so schlecht, was da passiert ist. Genau das versucht auch Egon Bahr in einem fast ganzseitigen Beitrag über die politischen Hintergründe im Westen zu erklären, wobei man den Eindruck gewinnt, er versuche eher sich selbst als andere zu überzeugen. Aus dem glücklichen Ausgang von 1989, den 1961 niemand zu erträumen gewagt hatte, schließt er, daß die "besonnene" Reaktion die richtige war.
Daß dem aber eigentlich nicht so war, zeigen die Details des Jahres 1961. Denn am 13. August wurde nicht die eigentliche Mauer gebaut, sondern die Sektorengrenze nur mit (beweglichem) Stacheldraht gesichert. Der eigentliche Mauerbau begann erst am 17. August. Warum? Weil DDR und Sowjets erst die westliche Reaktion abwarten wollten. Nehmen die Westalliierten ihr im Vier-Mächte-Statut verbrieftes Recht auf freie Bewegung in gesamten "Groß-Berlin", also auch im sowjetischen Sektor, wahr, indem sie einfach den Stacheldraht zur Seite räumen? Nein, das taten sie nicht, und sie brauchten auch fast eine Woche, um sich auf eine gemeinsame Protestnote zu einigen und sie in Moskau zu überreichen. Erst angesichts dieser praktischen Null-Reaktion wurde mit schon seit Monaten logistisch vorbereiteten dem Bau der Mauer begonnen. Bestätigt wurde diese Deutung durch den Tod des Mauerflüchtlings Peter Fechter, der bei Erkletter der Mauer niedergeschossen wurde, nach Osten zurückfiel und dort fünfzig Minuten lang verblutete -- unter den Augen eines amerikanischen GIs, der nach dem Vier-Mächte-Statut das Recht gehabt hätte, die Mauer zu übersteigen, aber sich trotz Aufforderung durch umstehende West-Berliner mit Berufung auf anderslautende Befehle weigerte. Die Westalliierten hatten nicht nur den Bau der Mauer, sondern auch die Aufgabe ihrer Rechte im Ostteil der Stadt akzeptiert.
Warum das so war, erklären zwei entlarvende amerikanische Zitate: "Keine besonders angenehme Lösung, aber eine Mauer ist verdammt noch mal besser als Krieg.“ (Präsident Kennedy) Und: "Wir wollen abwarten und sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Schließlich hat die DDR-Regierung uns einen Gefallen getan. Dieser Flüchtlingsstrom wurde peinlich." (Foy D. Kohler, stellvertretender Außenminister) Auch Egon Bahr erwähnt den Flüchtlingsstrom und daß der Westen bereit gewesen war, sich an stärkeren, nämlich doppelten Kontrollen beim Sektorenübertritt zu beteiligen, um die kaum noch zu integrierende Masse an Flüchtlingen zu reduzieren. Er zieht sogar den Schluß, daß der Mauerbau dem Westen in die Hände spielte. Denn trotz aller Propaganda glaubte wohl niemand ernsthaft, daß die Mauer nicht gegen die eigene DDR-Bevölkerung gerichtet und damit Eingeständnis des Scheiterns des sozialistischen Systems war. Nur einen Aspekt übergeht er: Daß der Mauerbau für den Westen eine Art Gordischen Knoten zerschlug, denn so mußte er nicht eingestehen, daß er eigentlich auch keine Flüchtlinge mehr haben wollte. Der Osten hat mit dem Mauerbau ein Problem des Westens gelöst, das dieser ideologisch eigentlich gar nicht hätte haben dürfen und deshalb nur um den Preis des Gesichtsverlusts hätte überwinden können. Stattdessen hat der Osten sein Gesicht verloren.
Daß die Deutung, mit der "besonnenen" Reaktion der dritte Weltkrieg verhindert worden sei, nicht weit trägt, zeigen die deutlich unbekannteren, aber dramatischeren Ereignisse des Oktobers 1961. Eigenmächtig und offensichtlich mit mächtig Oberwasser, daß der Mauerbau so problemlos geklappt hatte, begann die DDR, Angehörige der Westalliierten am Checkpoint Charlie, dem nunmehr einzigen Grenzübergang für Amerikaner, Briten und Franzosen in den Ostteil der Stadt, zu kontrollieren. Das ging jetzt dann doch auch den Westalliierten zu weit, und sie taten, was sie mit kaum mehr Konfliktpotential bereits im August hätten tun können: Sie reagierten scharf und mit militärischen Drohgebärden (man beachte die Vollbremsung bei 1:12 und 2:38 -- das hätte auch anders ausgehen können!):
Im großen und ganzen entsprach die Reaktion des Westens (Adenauer eingeschlossen) keineswegs den Lippenbekenntnissen und Sonntagsreden von Freiheit und Demokratie, sondern der Kajaphas-Machtlogik: Es ist besser, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. Nur daß es hier um 17 Mio Menschen in der SBZ und nochmal 2 Mio weitere in Westberlin ging... Unbestritten, daß Gott auch aus solchen Situationen noch Gutes wachsen lassen kann, aber nicht weil, sondern obwohl die Entscheidung so "besonnen" ist. Mir ist nicht wohl, wenn unschuldiges Leben gegen anderes unschuldiges Leben abgewogen wird.
Montag, 15. August 2011
PSOA-Rückschau
Eine kleine Rückschau, zu Anspruchsvollerem bin ich heute nicht mehr in der Lage:
Das Wetter hielt sich erstaunlich gut, mein Zelt leider nicht. Fachterminus ist wohl "Wasserbrücke", nämlich zwischen Innen- und Außenzelt... Und damit bin ich auch schon beim größten Kritikpunkt des neuen Geländes angelangt: Während der Boden in Bad Berka dermaßen weich war, daß er nach ein paar Regengüssen nicht mehr viel brauchte, um davonzuschwimmen, war der Boden in Schlotheim dermaßen hart, daß die Heringe nur mit viel Mühe oder reichlich Glück tiefer als einen halben Zentimeter in den Boden zu kriegen waren. Zumindest an meiner Zeltstelle. Der feste Boden machte sich dann auch beim Schlafen bemerkbar. Wo kriege ich jetzt 'nen neuen Rücken her?
Das Billing war ja leider etwas Black Metal-lastig. Dadurch war der Freitag im großen und ganzen langweilig. Hinzu kamen die Unbillen des Wetters. Am Donnerstag hatte es drei Stunden vor Beginn das Bühnendach (in Form einer Plane) zerlegt, so daß die alte Party.San-Tradition der "Tent Stage" am Donnerstag wieder auflebte (ein Open Air unterm Zeltdach...). Dafür fiel kein einziger Tropfen Regen. Wäre ein schöner Abend gewesen. Vielleicht hätte ich bei frischer Luft und in liegender Position der eher meditativen Musik von Negura Bunget was abgewinnen und von Decapitated auch was sehen können. Daß ich auch Darkened Nocturn Slaughtercult was abgewinnen konnte, behalte ich lieber für mich, sonst heißt's wieder: "Wieso unterstüzt Du diesen Satanskram?!" (In diesem Fall wäre die Antwort noch zu ergänzen um die Erfahrung, daß ich jedes Jahr Anlaß zu religiösen Diskussionen gebe, sogar zu sachlichen :-)
Pünktlich zur ersten Band am Freitag, die man sich anhören konnte, begann es dann sintflutartig zu schiffen -- mit den Folgen a) für mein Zelt (s.o.) und b) daß ich von Desultory nicht viel gehört habe. Puteraeon war irgendwie noch zu früh für mich, Skeletonwhitch zu thrashig, obwohl man mir mit "genialer Stilmix von Black Metal bis NWoBHM" durchaus Lust auf die Band gemacht hatte. Danach kam dann gaaaanz viel Black Metal. Primordial war nicht annähernd so gut wie auf Platte (und auch nicht wie beim PSOA 2007), den Hype um Melechesh kann ich einfach nicht nachvollziehen (mag ja einzigartig sein, aber nicht alles Einzigartige ist auch gut) und 1349 war zwar lautes und schnelles Geknüppel, aber leider auch nicht mehr. Mit Ensiferum gab's dann ein wenig Viking Metal-Entspannung, von der mich dann der Regen ins Camp zurücktrieb, von wo ich leicht wehmütig den Klängen von Morbid Angel lauschte, die anscheinend das halbe Altars of Madness-Album runtergespielt haben. Aber auch hier behalte ich lieber für mich, daß die offenbar vom Wiener Aktionismus inspirierten Belphegor für mich den besten Auftritt des Tages hingelegt haben (ganz im Gegensatz zum PSOA 2007, wo ich sie absolut schlecht fand).
Nach einer leidlich trock(n)en(d)en Nacht ging der Samstag dann aber gleich viel besser los, nämlich mit einer ordentlichen Prise, nun, nennen wir es mal unter Absehen vom exakten Genrenamen einfach mal Grindcore zum Wachwerden von Cliteater (fragt nicht...). Obwohl Whitchburner anschließend im großen und ganzen Thrash Metal spielten, konnte ich sie viel besser leiden als viele andere schnell und laut Bands vorher -- wie könne man gegen eine Band sein, die den Hexenhammer vertont. (*hüstel*) Der Preis für den schlechtesten Bandnamen ever geht an die dann folgenden Panzerchrist aus Dänemark. Auch der Party-Pagan Metal-Entspannungsauftritt von Heidevolk war dann noch irgendwie zu überstehen, bevor dann der Lacher des Tages eine Änderung der Running Order ankündigte: Exhumed standen in Bad Berka und konnten einfach das Festival nicht finden. Dafür wurde dann Taake vorgezogen, die mir bisher nur durch einen peinlichen und seltendämlichen Aussetzer ihres Frontmanns Høst aufgefallen waren. Wo ich aber schonmal da war (und keine Lust hatte aufzustehen), konnte ich sie mir auch ebensogut anhören -- mit dem Ergebnis der absoluten Überraschung des ganzen Festivals: Wo True Norwegian Black Metal draufsteht, kann gute Musik drinstecken, die auch noch Lust auf mehr macht? Eigentlich unmöglich, aber dennoch... Und selbst Høst stellte sich wie im Programmheft beschrieben -- in meiner bisherigen Vorstellung von norwegischem Black Metal eigentlich nicht denkbar -- als "Rampensau" heraus. Ein Black Metaller, der auf der Bühne Spaß hat und das dem Publikum auch noch zeigt? Was kommt als nächstes? Wird der Papst evangelisch?
Nachtmystium sollen Black Metal mit 70er Jahre Acid Rock vermischen. Schade nur, daß man davon so wenig gehört hat, der Black Metal-Anteil war akustisch einfach überepräsentiert. Danach aber konnte eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Oder doch? Hail of Bullets haben sich leider unter Wert verkauft (das könnt ihr besser!). Bei Watain habe ich mein Zelt abgebaut (solange es noch Tageslicht gab -- was ich vom Camp aus gehört habe, klang aber besser und spaßiger als das, was ich in Erinnerung hatte). Morgoth hatten die dämlichsten Ansagen des ganzen Festivals ("Wir sind Morgoth, wer seid ihr?" *Schweigen* sowie vor und nach jedem Song "Wir sind Morgoth und wir sind zurück; hätten wir jetzt kaum gemerkt), haben sie aber mit der Musik wieder mehr als wettgemacht. Enslaved haben sich leider auf die jüngeren, "progressiven" Alben konzentriert und Eld völlig außen vor gelassen :-(. Na gut, bei Enslaved muß man wenigstens zugeben, daß sie "progressiv" nicht nur als Euphemismus für "ideenlos" verwenden, aber mir ist das zu abgespaced. Mehrminütige Ruhephasen brauche ich nicht, selbst wenn sie sich mit übelsten Ausbrüchen kombinieren. Zu At the Gates waren aus unserem Camp nur noch drei Leute übrig, die anderen sieben waren schon im Bett oder sogar schon auf dem Weg nach hause. Selbst schuld, denn At the Gates waren besser als auf Platte! Dort haben sie mich nicht so richtig mitreißen können, auf der Bühne schon! Ein würdiger Abschluß eines sich zum Ende hin deutlich steigernden Festivals.
Das Wetter hielt sich erstaunlich gut, mein Zelt leider nicht. Fachterminus ist wohl "Wasserbrücke", nämlich zwischen Innen- und Außenzelt... Und damit bin ich auch schon beim größten Kritikpunkt des neuen Geländes angelangt: Während der Boden in Bad Berka dermaßen weich war, daß er nach ein paar Regengüssen nicht mehr viel brauchte, um davonzuschwimmen, war der Boden in Schlotheim dermaßen hart, daß die Heringe nur mit viel Mühe oder reichlich Glück tiefer als einen halben Zentimeter in den Boden zu kriegen waren. Zumindest an meiner Zeltstelle. Der feste Boden machte sich dann auch beim Schlafen bemerkbar. Wo kriege ich jetzt 'nen neuen Rücken her?
Das Billing war ja leider etwas Black Metal-lastig. Dadurch war der Freitag im großen und ganzen langweilig. Hinzu kamen die Unbillen des Wetters. Am Donnerstag hatte es drei Stunden vor Beginn das Bühnendach (in Form einer Plane) zerlegt, so daß die alte Party.San-Tradition der "Tent Stage" am Donnerstag wieder auflebte (ein Open Air unterm Zeltdach...). Dafür fiel kein einziger Tropfen Regen. Wäre ein schöner Abend gewesen. Vielleicht hätte ich bei frischer Luft und in liegender Position der eher meditativen Musik von Negura Bunget was abgewinnen und von Decapitated auch was sehen können. Daß ich auch Darkened Nocturn Slaughtercult was abgewinnen konnte, behalte ich lieber für mich, sonst heißt's wieder: "Wieso unterstüzt Du diesen Satanskram?!" (In diesem Fall wäre die Antwort noch zu ergänzen um die Erfahrung, daß ich jedes Jahr Anlaß zu religiösen Diskussionen gebe, sogar zu sachlichen :-)
Pünktlich zur ersten Band am Freitag, die man sich anhören konnte, begann es dann sintflutartig zu schiffen -- mit den Folgen a) für mein Zelt (s.o.) und b) daß ich von Desultory nicht viel gehört habe. Puteraeon war irgendwie noch zu früh für mich, Skeletonwhitch zu thrashig, obwohl man mir mit "genialer Stilmix von Black Metal bis NWoBHM" durchaus Lust auf die Band gemacht hatte. Danach kam dann gaaaanz viel Black Metal. Primordial war nicht annähernd so gut wie auf Platte (und auch nicht wie beim PSOA 2007), den Hype um Melechesh kann ich einfach nicht nachvollziehen (mag ja einzigartig sein, aber nicht alles Einzigartige ist auch gut) und 1349 war zwar lautes und schnelles Geknüppel, aber leider auch nicht mehr. Mit Ensiferum gab's dann ein wenig Viking Metal-Entspannung, von der mich dann der Regen ins Camp zurücktrieb, von wo ich leicht wehmütig den Klängen von Morbid Angel lauschte, die anscheinend das halbe Altars of Madness-Album runtergespielt haben. Aber auch hier behalte ich lieber für mich, daß die offenbar vom Wiener Aktionismus inspirierten Belphegor für mich den besten Auftritt des Tages hingelegt haben (ganz im Gegensatz zum PSOA 2007, wo ich sie absolut schlecht fand).
Nach einer leidlich trock(n)en(d)en Nacht ging der Samstag dann aber gleich viel besser los, nämlich mit einer ordentlichen Prise, nun, nennen wir es mal unter Absehen vom exakten Genrenamen einfach mal Grindcore zum Wachwerden von Cliteater (fragt nicht...). Obwohl Whitchburner anschließend im großen und ganzen Thrash Metal spielten, konnte ich sie viel besser leiden als viele andere schnell und laut Bands vorher -- wie könne man gegen eine Band sein, die den Hexenhammer vertont. (*hüstel*) Der Preis für den schlechtesten Bandnamen ever geht an die dann folgenden Panzerchrist aus Dänemark. Auch der Party-Pagan Metal-Entspannungsauftritt von Heidevolk war dann noch irgendwie zu überstehen, bevor dann der Lacher des Tages eine Änderung der Running Order ankündigte: Exhumed standen in Bad Berka und konnten einfach das Festival nicht finden. Dafür wurde dann Taake vorgezogen, die mir bisher nur durch einen peinlichen und seltendämlichen Aussetzer ihres Frontmanns Høst aufgefallen waren. Wo ich aber schonmal da war (und keine Lust hatte aufzustehen), konnte ich sie mir auch ebensogut anhören -- mit dem Ergebnis der absoluten Überraschung des ganzen Festivals: Wo True Norwegian Black Metal draufsteht, kann gute Musik drinstecken, die auch noch Lust auf mehr macht? Eigentlich unmöglich, aber dennoch... Und selbst Høst stellte sich wie im Programmheft beschrieben -- in meiner bisherigen Vorstellung von norwegischem Black Metal eigentlich nicht denkbar -- als "Rampensau" heraus. Ein Black Metaller, der auf der Bühne Spaß hat und das dem Publikum auch noch zeigt? Was kommt als nächstes? Wird der Papst evangelisch?
Nachtmystium sollen Black Metal mit 70er Jahre Acid Rock vermischen. Schade nur, daß man davon so wenig gehört hat, der Black Metal-Anteil war akustisch einfach überepräsentiert. Danach aber konnte eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Oder doch? Hail of Bullets haben sich leider unter Wert verkauft (das könnt ihr besser!). Bei Watain habe ich mein Zelt abgebaut (solange es noch Tageslicht gab -- was ich vom Camp aus gehört habe, klang aber besser und spaßiger als das, was ich in Erinnerung hatte). Morgoth hatten die dämlichsten Ansagen des ganzen Festivals ("Wir sind Morgoth, wer seid ihr?" *Schweigen* sowie vor und nach jedem Song "Wir sind Morgoth und wir sind zurück; hätten wir jetzt kaum gemerkt), haben sie aber mit der Musik wieder mehr als wettgemacht. Enslaved haben sich leider auf die jüngeren, "progressiven" Alben konzentriert und Eld völlig außen vor gelassen :-(. Na gut, bei Enslaved muß man wenigstens zugeben, daß sie "progressiv" nicht nur als Euphemismus für "ideenlos" verwenden, aber mir ist das zu abgespaced. Mehrminütige Ruhephasen brauche ich nicht, selbst wenn sie sich mit übelsten Ausbrüchen kombinieren. Zu At the Gates waren aus unserem Camp nur noch drei Leute übrig, die anderen sieben waren schon im Bett oder sogar schon auf dem Weg nach hause. Selbst schuld, denn At the Gates waren besser als auf Platte! Dort haben sie mich nicht so richtig mitreißen können, auf der Bühne schon! Ein würdiger Abschluß eines sich zum Ende hin deutlich steigernden Festivals.
Samstag, 13. August 2011
Schwarzmetall
So, heute headlined At the Gates, also wäre wieder Death Metal dran, genauer: Die Band gilt als Begründer des Göteborg Death Metals oder Melodic Death Metal. Habe ich aber gerade keine Lust drauf, also werde ich aus den wenigen (in meinen Ohren) guten Black Metal-Songs ein paar auswählen (und dabei mich nicht allzusehr von Genregrenzen wie Pagan oder Viking Metal aufhalten lassen, sonst beschränkt sich das hier im Wesentlichen auf Immortal).
Enslaved -- 793 (Slaget om Lindisfarne)
Co-Headliner sind heute Enslaved. Drum der meiner Meinung nach beste Song von denen, deren Text, in dem der Überfall auf das ungeschützte Kloster Lindisfarne verherrlicht wird, man besser ignoriert. Da auf irgendwas a la "ancient scandinavian" gesungen, versteht man ihn eh nicht. Aber musikalisch ist das Stück von 1997 eine gute Viertelstunde Orgasmus.
Immortal -- Pure Holocaust
Wie gesagt, es geht nicht ohne Immortal. Spätere Alben sind mir zu glatt, daher das Titelstück vom absolut politisch inkorrekt betitelten zweiten Album (1993). (Wobei man dazu sagen muß, hier wird "Holocaust" im eigentlichen Wortsinne verwendet und "Pure Holocaust" beschreibt eine Apokalypse. Daß die Band sich der Provokation nicht bewußt gewesen sein soll, halte ich allerdings für absolut unglaubwürdig.)
Bathory -- One Rode to Asa Bay
Black Metal zu sagen, bedeutet (nach Venom) Bathory zu meinen. In der Black Metal-Phase aber m.E. absolut unhörbar, drum ein wenig Viking Stuff von 1990:
Cradle of Filth -- The Forest Whispers My Name
Auch nicht fehlen darf mein erster Kontakt mit Extreme Metal in Form von Cradle of Filth bzw. deren Song "The Forest Whispers My Name" (1994). Als ich den das erste Mal hörte (ca. 1999/2000), wußte ich noch nicht einmal, daß es sowas wie Black Metal überhaupt gibt. Da war für mich alles noch "Heavy" oder nur "Metal" und dieser Song absolut "fucking awesome" und so ziemlich das letzte mal, daß mir ein Metalsong so richtig evil und gefährlich schien.
Enslaved -- 793 (Slaget om Lindisfarne)
Co-Headliner sind heute Enslaved. Drum der meiner Meinung nach beste Song von denen, deren Text, in dem der Überfall auf das ungeschützte Kloster Lindisfarne verherrlicht wird, man besser ignoriert. Da auf irgendwas a la "ancient scandinavian" gesungen, versteht man ihn eh nicht. Aber musikalisch ist das Stück von 1997 eine gute Viertelstunde Orgasmus.
Immortal -- Pure Holocaust
Wie gesagt, es geht nicht ohne Immortal. Spätere Alben sind mir zu glatt, daher das Titelstück vom absolut politisch inkorrekt betitelten zweiten Album (1993). (Wobei man dazu sagen muß, hier wird "Holocaust" im eigentlichen Wortsinne verwendet und "Pure Holocaust" beschreibt eine Apokalypse. Daß die Band sich der Provokation nicht bewußt gewesen sein soll, halte ich allerdings für absolut unglaubwürdig.)
Bathory -- One Rode to Asa Bay
Black Metal zu sagen, bedeutet (nach Venom) Bathory zu meinen. In der Black Metal-Phase aber m.E. absolut unhörbar, drum ein wenig Viking Stuff von 1990:
Cradle of Filth -- The Forest Whispers My Name
Auch nicht fehlen darf mein erster Kontakt mit Extreme Metal in Form von Cradle of Filth bzw. deren Song "The Forest Whispers My Name" (1994). Als ich den das erste Mal hörte (ca. 1999/2000), wußte ich noch nicht einmal, daß es sowas wie Black Metal überhaupt gibt. Da war für mich alles noch "Heavy" oder nur "Metal" und dieser Song absolut "fucking awesome" und so ziemlich das letzte mal, daß mir ein Metalsong so richtig evil und gefährlich schien.
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