Samstag, 24. September 2011

Jubelperser

Die Absperrungen schienen keine Chance zu lassen, gestern irgendwie in die Nähe des Papstes zu kommen. Ärgerlich, da ich heute erst recht keine Chance haben werde. Dann, schon in Vorbereitung des Livestream-Guckens, der Anruf: "Wir stehen direkt an der Auffahrt zum Domberg. Erst außen rum, dann mitten durch und rein." Ganz so einfach war's dann doch nicht. Aber der Papst zum Glück verspätet, noch rechtzeitig angekommen, um die Maschine zwischen Dom und Severi hindurchfliegen zu sehen.

Irgendwann rauschte er dann auch vorbei. Verspiegelte Fenster, nichts zu erkennen. Mist. 20 Minuten später dann doch noch: Dank Spitzkehre Blick von vorne rechts (im ARD-Video ab ca. Minute 74), weißer Mann in schwarzem Auto. Und dann schon wieder alles vorbei. Abenteuerlicher Rückweg. 600 Meter (unter normalen Umständen), 30 Minuten Fußweg im Slalom durch das Sperrgebiet.

Aber dafür: ganz viel Bauchweh erspart. ARD bringt gleich drei kapitale Fehlleistungen in einer halben Minute (ab 29:00) unter, faselt was von Bischof Feige sei Vikar in Salzwedel und Magdeburg, Bischof Ipholt kann ich beim besten Willen nicht auf dem Rollfeld finden, und eine Augustinerschule findet Google in Erfurt auch nicht. Die Kinder jedenfalls waren aus dem Domkindergarten. Aber auch das Domradio hat -- mit dem Dom-Fachmann bereits im Augustinerkloster -- kräftig danebengegriffen, wie die beste aller Ehefrauen hinterher berichtete (in der Mediathek habe ich das nicht gefunden). Als der Papst vor den aus der Krypta elevierten Sarkophagen der Heiligen Adelar und Eoban kniete, sprachen sie vom Grab Bischof Hugo Aufderbecks (an dessen tatsächlichem Grab ihnen zwangläufig nichts mehr einfiel), und als die Maria sedes sapientiae in den Blick kam, sprachen sie wohl von einer Pietà "mit dem Jesuskind auf dem Schoß". Autsch.

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