Mittwoch, 4. August 2010

Michel Foucault...

...ist die richtige Antwort zum gestrigen Ratepost. Das Zitat findet sich auf Seite 513 von "Wahnsinn und Gesellschaft" (Suhrkamp Taschenbuch). Auf Seite 14f. steht übrigens auch, was für die vormoderne Welt der Wahnsinn bezeugte:
"Im Mittelalter und in der Renaissance war die Auseinandersetzung des Menschen mit der Demenz ei dramatisches Gespräch, das ihn den tauben Kräften der Welt gegenüberstellte, und die Erfahrung mit dem Wahnsinn verschleierte sich damals in Bildern, in denen es um die Frage des Sündenfalls, der Erfüllung, des Tiers, der Verwandlung und der ganzen wunderbaren Geheimnisse der Geehrsamkeit ging. In unserer Zeit schweigt die Erfahrung mit dem Wahnsinn in der Ruhe einer Gelehrsamkeit, die den Wahnsinn, weil sie ihn zu gut kennt, vergißt."
Und eine Seite später schildert Foucault, welche Folge das Verdrängen und Unter-Kontrolle-Bringen des Irrationalen hatte:
"Diese große Trennung [in Tag und Dunkelheit, Schatten und Locht, Traum und Waschsein] lernte er [der Mensch] zu beherrschen und auf sein eigenes Niveau zu reduzieren. Er lernte, in ihr Tag und Nacht herzustellen, die Sonne der Wahrheit dem schwachen Licht seiner Wahrheit unterzuordnen."
Noch Fragen?

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