Nachdem er bereits am Samstag in einem Kommentar zum Papstbesuch "thüringer Selbsbewußtsein" und ganz viel ratzinger'sche Theologie (neben badischem Liberalismus; gut, in der Mischung funktioniert das vielleicht) zu einer Mischung erklärte, die nicht die schlechteste für die deutsche Kirche sei, schreibt er heute (online wiederum nur für den Preis der ganzen Zeitung) über die "Kondom-Verbot-Aufhebungsdebatte", der Papst bewege sich mit seiner Aussage
"nur auf dem in der Geschichte der Theologie längst vermessenen Feld der Güterabwägung, ohne dabei den Kern der Sexualmoral der Kirche aufzugeben: die Verbindung von Sexualität und Liebe und die Hinordnung von Sexualität auf die Weitergabe des Lebens. Diese Überzeugung preiszugeben, fiele dem Papst im Traum nicht ein -- warum auch? Der Vorwurf der Liebes- und damit der Lebensfeindlichkeit trifft die recht verstandene katholische Sexualmoral kaum. Dafür gibt es keinen besseren Zeugen als Papst Benedikt XVI. Seine erste Enzyklika 'Deus caritas est' ist ein Hohelied der Liebe, das noch lange erklingen wird. Wenn man es hören will."Wohl gesprochen! (Über das "kaum" sehe ich einmal hinweg, ich denke, tatsächlich wird die Sexualmoral von diesem Vorwurf überhaupt nicht getroffen.)
Daß es in der öffentlichen Diskussion aber überhaupt nicht um die Frage geht, wie sinnvoll mit Sexualität, AIDS und Kondomen umgegangen werden kann, zeigt dagegen Christian Geyer im Feuilleton (
Irgendwie scheint das Berger-Buch voll im Kondomrausch unserer Medienmaschinerie unterzugehen.
AntwortenLöschenDann wissen wir ja endlich, warum der OR sich nicht zurückhalten konnte... Alles Taktik!
AntwortenLöschenNaja, es ist keine sieben Jahre her, dass man öfter mal gefragt wurde (diskret, mit gedämpfter Stimme): "Sag mal, stimmt es eigentlich, dass der Geyer Mitglied des Opus Dei ist?"
AntwortenLöschenDer Mann gondelt seit Jahren in einer permanenten Identitätskrise, und alle dürfen daran teilhaben...
Also habe ich mich doch nicht geirrt, als ich dachte, früher hätte man den Geyer doch lesen können...
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