Mittwoch, 10. November 2010

Dioskur

Tja leider hat es der Castor Behälter doch geschafft.
Wenn ich sowas lese, könnte ich ja kotzen! Ja, wo sollen die Dinger denn sonst hin?! Sollen die Franzosen sie behalten? Die werden sich bedanken. Sollen sie weiter in den Zwischenlagern nahe der Atomkraftwerke bleiben? So konnte man sich vor 10 Jahren aus der Affäre ziehen, aber irgendwann sind die Lager da auch einfach mal voll, weil nicht dafür vorgesehen. Und werden die Dinger nach Rußland verschifft, dann schreien die gleichen Leute auf, die im Wendland demonstrieren (lassen): Russische Sicherheitsbestimmungen, um Gottes Willen! Dann hätten wir vielleicht die Endlagersuche nicht ein Jahrzehnt auf die lange Bank schieben sollen...

Was aber regt ihr euch drüber auf, wenn in Rußland ein Castorbehälter umkippt? So gefährlich können die doch gar nicht sein, wenn man sie stundenlang auf mehr oder weniger offener Strecke festhalten, Umleitungen (und damit eine Vergrößerung des durchfahrenen Gebiets) verursachen und sogar die Bahnstrecke beschädigen (das "Schottern" ist ja nichts wirklich Neues und unterscheidet sich von den in den 90ern beliebten Oberleitungskrallen nur graduell) kann.

Mal ganz ehrlich, Leute: Das Zeug wird nie wieder so gefährlich sein, wie er auf dem Transport war. Irgendwie erinnert mich das an meine Mitschülerin, die allen Ernstes die AIDS-Schleife trug, "um kein AIDS zu bekommen"...

1 Kommentar:

  1. "Ja, wo sollen die Dinger denn sonst hin?! "

    Diese Idealisten verschwenden leider einen Gedanken daran, wie es nach dem meckern weitergehen könnte. Man will ja nur klug aussehen - und dazu reicht meckern allemal (jedenfalls für irgendwelche Gutmenschentrottel) - aber bloß nicht klug sein! Das würde nämlich auch bedeuten, verantwortungsvolle Entscheidungen zu fällen. Zu überlegen, was es für sinnvolle (!) Alternativen zum Castor-Transport gibt, ob es eine Möglichkeit gibt, den Atommüll nicht (und hier kommt eine weitere Pointe) ZURÜCKzubekommen.
    Das vergessen die Leute nämlich gern: das ist ein Abkommen mit den Franzosen, die unseren Müll wiederaufbereiten. Da kann man noch so viel blöken wie man will - im Augenblick gibt es keine Alternative! Das sollen die ganzen Kernenergie-Gegner mal einsehen. Einfach nur irgendwo anketten - davon wird der Atommüll nämlich auch nicht verschwinden. Aber durch Proteste und anketten sieht man dann "alternativ, jung und bunt" oder so aus - obwohl man einfach ein asoziales Arschloch ist.

    Jeesus, manchmal wünsche ich mir den Weltuntergang herbei. Oder zumindest eine Partei für Technokraten wie mich. "Pflugscharen zu Atomkraftwerken" oder ähnliche Mottos und meine Stimme hätten sie.

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