Freitag, 9. Juli 2010

Angry Neurotic Catholic

Daß es bei Daniel Deckers ab und zu einmal aushakt, dessen bin ich mir ja bewußt, und damit lebe ich schon das eine oder andere Jahr. Neu ist allerdings, daß "es" jetzt nicht mehr wieder einhakt. Heute hat es mir bei der FAZ-Lektüre glatt die Sprache verschlagen, als ich die Vorstellung Bischof Zdarsas durch Daniel Deckers las:
"Daß zwischen der Annahme des Amtsverzichts [Bischof Mixas] Mitte Mai und der Ernennung eines Nachfolgers nicht einmal zwei Monate vergingen, sagt indes mehr über die dramatische Lage in dem von [Bischof] Mixa seit 2005 geleiteten Bistum aus als über die Qualifikation des neuen Bischofs. Bis auf wenige Jahre, die Zdarsa zur Promotion im Fach Kirchenrecht in Rom verbrachte, war er stets in der recht überschaubaren Welt des ostdeutschen Diaspora-Katholizismus beheimatet, ohne darin durch überdurchschnittliche Gaben etwa als Seelsorger oder Intellektueller aufzufallen. Allerdings stellte sich auf der Suche nach einem Nachfolger [Bischof] Mixas bald heraus, daß Zdarsa dser Einzige sei, der dem wichtigsten aller Erfordernisse genügen könne: Verfügbarkeit."
Aha. Konrad Zdarsa ist also nur Bischof geworden, weil er nichts anderes konnte; wahrscheinlich war schon seine Berufung zum Generalvikar nur dem Schutz des Pastoralviehs geschuldet. Zum Bischof eines schwierigen Bistums wählt Papst Benedikt auch lieber einen unfähigen Nichtstuer aus, der zufälligerweise gerade abkömmlich ist, anstatt einen in schwieriger Situation bewährten Bischof, dem er zutraut, ruhig, aber beharrlich die tiefen Gräben im Bistum zu überwinden. Priester und Bischof in einer Gegend zu sein, wo nur selten mehr als 5% der Bevölkerung katholisch sind, ist nicht mehr als ein Kindergeburtstag. Überhaupt ist ja die "überschaubare Welt" des katholischen Ostens der Traum eines jeden deutschen Katholiken, weil es sich dort ja so beruhigt unhinterfragt katholisch sein läßt. Deshalb ja auch der westdeutsch-katholisch Exodus ins Stammland der Reformation in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Meine Güte! Ich weiß ja nicht, was Deckers so raucht, aber er sollte es reduzieren. Jedenfalls tut er sich und der FAZ damit keinen Gefallen. Bischof Zdarsa und die Kirche wird es wohl gerade so überstehen.

Leider gibt es den Song, der mir jetzt schon den halben Tag im Kopf rumschwirrt, nicht in der Carnivore'schen Originalversion im Netz (jedenfalls nicht legalerweise). Dafür brauche ich mir halt keinen tollen Postingtitel auszudenken.

4 Kommentare:

  1. Dann hör die mal die verbale Form dieses unverschämten Kommentars an und schreibe eine Hörerreaktion an den Sender!

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  2. Der heutige Kommentar von Deckers zur Visitation in Ettal zeigt, dass "es" tatsächlich nicht mehr einhakt.

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  3. @Sir Thomas Morus: Ich war leider nur nicht online, sonst hätte ich das schon früher kommentiert. Was hat Deckers bloß für ein Problem?! Immerhin hat er über das ZdK mal geschrieben, "wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde"...

    @Stanislaus: Über den direkten Link komme ich da ja hin, aber findet man das über die Homepage auch irgendwie?

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  4. http://www.domradio.de/aktuell/65567/zdarsa-hat-die-noetige-erfahrung-im-gepaeck.html

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