Mittwoch, 8. Dezember 2010

Haverkamp...

...hat sich in die Blogoezese verliebt, wie mir scheint (via katholon).

Ich finde allerdings nicht nur, daß das langsam langweilig würde. Als jemand, der stark wissenschaftlich geprägt ist, reagiere ich ehrlichgesagt ziemlich allergisch auf sinnentstellende Zitate. Jedenfalls erkenne ich Stanislaus' Kommentar in Haverkamps Artikel nicht wieder. Denn Haverkamp erweckt den Eindruck, Stanislaus habe "überwiegend" die Kritik Kisslers zitiert, was aber schon insofern nicht stimmt, als die beiden Zitate in dem Artikel, das positive und das ansatzweise negative, in etwa gleich lang sind, tatsächlich ist sogar das positive, dem Stanislaus ja auch zustimmt, das längere.

Ganz übel finde ich jedoch, daß Haverkamp beim Zitieren des Zitats den letzten Satz wegläßt: "Wir wissen es nicht, wir ahnen aber: Die Zukunft wird es weisen", und nicht mit einem Satz darauf hinweist, daß Stanislaus dieses Zitat mit "ohne ihm (gemeint ist Bischof Bode) dabei etwas unterstellen zu wollen" einführt. Im Grunde handelt es sich doch bei dieser Kritik nur um die berechtigte Feststellung: Dieses Mea Culpa hat nur dann einen Sinn und kann positive Wirkung entfalten, wenn es mehr ist als ein Mediencoup.

Bevor ich als nächstes in der NOZ als verlinkt werde (hm, verlinkt wurde Stanislaus überhaupt nicht -- was soll das denn?!): Nein, ich glaube nicht, daß das ein Mediencoup, eine Aktion, die nur der Imagepflege dient, sein sollte. Wer es noch nicht gemerkt hat in den letzten Jahren: Die Fähigkeiten unserer Kirche zu medienwirksamer Imagepflege sind nicht unbedingt das Pfund, mit dem ich wuchern würde. Und das ist, zumindest in dieser Frage, auch gut so. Schuld eignet sich nicht zur Imagepflege. Sie kann und muß aber sehr wohl liturgisch vor Gott zum Ausdruck gebracht werden. Und das ist der grundlegende Punkt, in dem Bischof Bode und der Rest der Blogoezese wohl voll und ganz auf einer Linie liegen dürften.

Schade nur, daß wir uns jetzt mal wieder nur gegenseitig fertig machen.

8 Kommentare:

  1. Unbegreiflich erscheint vielmehr, dass ein Redakteur des röm.-kath. Domradios einen anonymen Blog betreiben darf, in dem er regelmäßig (im Schutz der Anonymität) über diejenigen herzieht, die nicht auf seiner rechts-konservativen Linie liegen, wobei er hier auch vor Bischöfen und Kardinälen nicht halt macht. Früher gab es so etwas wie Loyalität dem eigenen Arbeitgeber (= in dem Fall: der Kirche) gegenüber. Dass diese für Herrn Stens anscheinend nicht gilt, ja, das ist in der Tat unbegreiflich!
    MfG
    Dr. Heiner Overbeck

    AntwortenLöschen
  2. Sowohl "anonym" als auch "herziehen" ist etwas anderes.

    Im Gegensatz zu einem Kommentar, der nur im Kommtartext einen Namen angibt, ist ein Profil immer mit einer E-Mail-Adresse und einem Paßwort verknüpft, der Autor also über seinen Nickname eindeutig identifizierbar.

    Wo sich Stanislaus der Kirche gegenüber illoyal verhalten hat, wäre noch zu zeigen. Sollte er das Ihrer Meinung nach tatsächlich getan haben, läßt er sich im entsprechenden Kommentarbereich mit Sicherheit auf eine Diskussion ein.

    AntwortenLöschen
  3. @ Herr Dr. Overkamp: "Unbegreiflich erscheint vielmehr, dass ein Redakteur des röm.-kath. Domradios einen anonymen Blog betreiben darf"

    Das kann nur dem unbegreiflich erscheinen, der "Kirche" als eine Diktatur empfindet, in der nur eine einzige Meinung zugelässig ist. Ich werde mir aber Ihre Bemetrkung mal abspeichern und sie demnächst bei Hans Küng zum Besten geben;-)

    AntwortenLöschen
  4. @ MM:_Da lache ich mit: "Ich werde mir aber Ihre Bemetrkung mal abspeichern und sie demnächst bei Hans Küng zum Besten geben;-)"....
    zum Rest, ich frage mich ob Herr Dr. Haverkamp zu viel Zeit hat, aber vielleicht möchte er sich ja auch mit seiner vorbildlichen Recherche bei wikkileaks bewerben.

    AntwortenLöschen
  5. Warum Dr. Haverkamp nicht auf Stanislaus verlinkt, ist doch wohl klar: Dann würden ja seine verfälschenden Zitate entlarvt.
    Meiner Meinung nach sehen Dr. Haverkamp, Dr. Overbeck & Co. ihr bisheriges Meinungsmonopol gefährdet. Und wie üblich fällt ihnen nichts Besseres ein, als Kritiker mit albernen Etiketten wie "rechtskonservativ" usw. zu belegen.

    AntwortenLöschen
  6. @ Sarah et al.
    Schaut mal genau hin:
    http://www.ludwig-windthorst-stiftung.de/wer_sind_wir.html

    und Google gibt auch noch Hinweise

    AntwortenLöschen
  7. Unegreiflich erscheint vielmehr, dass es Dr. Heiner Overbeck nicht zu geben scheint, er offensichtlich weder weiß, was Loyalität bedeutet, noch was die römisch-katholische Kirche zu lehren pflegt. Dass er trotzdem Kommentare in diesem Internet schreibt, die in sich bereits Realsatire sind, ja, das ist in der Tat unbegreiflich!
    MfG
    Dr. Dr. Fridolin Müller

    AntwortenLöschen
  8. @Dr. Dr. Fridolin Müller
    "Dr. Heiner Overbeck" ist ja wohl ein komponiertes Pseudonym aus den Namen zweier Bischöfe der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz. Unbegreiflich, wie jemand, der sich vorgeblich für die Loyalität gegenüber der Kirche stark macht, die Namen noch lebender Personen, gar von Bischöfen, für die Präsentation seiner eigenen totalitär angehauchten Meinung missbraucht und dabei riskiert, dass ein oberflächlicher Leser diese Meinung mit der Person des geschätzten Bischofs Dr. Overbeck in Verbindung bringt.
    In der Art und Weise, wie stanislaus Kritik äußert, kann er sich mit Dr. Christof Haverkamp jederzeit messen. Diesem geht es ja offensichtlich nicht um eine sachdienliche Diskussion, sondern um Verfechtung seines Lagerdenkens, wobei er die berufliche Schädigung Andersdenkender in Kauf nimmt oder beabsichtigt. „Dr. Heiner Overbeck“ ist von Haverkamp nicht weit entfernt, wenn er jetzt noch den Arbeitgeber nennt, um diesen in Zugzwang zu bringen. Nennen wir ihn darum mit MM besser „Overkamp“.
    Selbst wenn für jeden die Satire jetzt offensichtlich wäre – ich werde aus den genannten Gründen jetzt nicht mit „Dr. Dr. Reinhard Kardinal Losinger“ unterschreiben, um einfach mal die beiden Bischöfe zu nehmen, die auf der verlinkten Seite zwischen den beiden schon benutzten Bischöfen abgebildet sind.

    AntwortenLöschen