Montag, 30. August 2010

Kommunionhelferin

Ich habe absolut nichts gegen Kommunionhelfer, auch nicht gegen Kommunionhelferinnen. Wenn in jeder Messe die Massen nach vorne rammeln, ist die Grenze des durch die Geistlichkeit Machbaren schnell erreicht, und vielfach habe ich auch die Erfahrung gemacht, daß Laien ehrfürchtiger bei der Kommunionspendung sind als der Priester (der macht das täglich, vielleicht stumpft das ab, vor allem im Akkordbetrieb).

Natürlich könnte man sich über alle möglichen Mißbräuche aufregen, etwa wenn da mehrere Priester konzelebrieren und trotzdem nur Laien die Kommunion "austeilen", während sich die holde Geistlichkeit sitzend von der Anstrengung des Hochgebets erholt. Aber selbst über die weit verbreitete Unsitte, daß Kommunionhelfer mit einziehen, sich die ganze Messe über im Altarraum aufhalten, aber als einzige dort keine liturgische Kleidung tragen, will ich mich hier nicht beschweren.

Denn das, was ich darüber hinaus noch erleben durfte, reicht schon voll und ganz. Meines Erachtens haben Laien überhaupt nichts am Tabernakel verloren, schon gar nicht, wenn der Priester in derselben Zeit nur dumm rumsteht. Kommunionhelfer tragen ihren Namen immerhin vom Helfen her, nicht vom Selbermachen (und ich rede hier nicht einmal von echten Akolythen). Die Frau, die ich ertragen mußte (ja, sie war so um die 50 und in zivil; darüber, wie sie ihren Schal trug, sage ich jetzt nichts ;-), stoffelte zum Tabernakel, fuhrwerkte an ihm rum als wäre es 'ne Waschmaschine bis sie ihn endlich aufkriegte, zog mit der Linken das Ciborium heraus, trug es lässig und beschwingt zum Altar und knallte es schwungvoll auf das Corporale. "So Pfarrer, Du darfst auch nochmal eben was sagen, bevor ich weitermache."

Vielleicht war es ja auch einfach bloß ihr erstes Mal, dann kann das ja alles noch werden. Aber meine Messe war gelaufen...

3 Kommentare:

  1. Waren wir zufällig in der gleichen Kirche? ;)

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  2. Ich finde die Laien-Kommunionhelfer haben nichts am Tabernakel, aber auch nichts hinter dem Altar zu suchen. Da bin ich eben dieser Ansicht nach "ultrakonservativ", aber ich kann diesen Zirkus, der oftmals rund um die Kommunion gemacht wird, nur noch schwer und mit Zähneknirschen ertragen.

    Bei uns wird einfach mal der gebrochene Leib des Herrn auf der großen Patene liegen gelassen, während der Pfarrer und seine Helfer die "Massen" versorgen. Nach der Kommunion sitzen die letzten Gläubigen noch nicht einmal rechtschaffen in ihren Bänken, fängt schon die Orgel und das wilde Herumgeblättere im Gotteslob an. Wenn Pfarrer und Helfer wieder hinter dem Altar stehen, beginnen alle zu singen, währenddessen kommuniziert der Pfarrer gleichzeitig und zusammen mit den Laien-Helfern.

    Da setzt es bei mir jedes Mal aus. Was bleibt einem da noch anderes übrig, als die geistige Kommunion oder das Aufopfern? Und mittlerweile tu ich das in dieser Kirche fast schon ausnahmslos.

    Gegen Laien-Helfer habe ich insofern nichts, wenn die Hilfe wirklich nötig ist. Aber bei 50 - 70 Messbesuchern und etwa 4/5 Kommunion-Beteiligung ist das Maß meiner Meinung nach nicht erreicht. Unsere Kommunionhelfer sind - außer an Werktagsmessen - ständige Kommunionhelfer.

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  3. Du, ich verstehe das so seht - ist hier häufig genauso...
    *traurig*

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